Stationäre psychiatrische Versorgung in der Corona-Krise durch Psychologen und Psychiater im Homeoffice und in der Klinik

Author:

Schaub Annette1,Michel Clara1,Beck Paula1,Falkai Peter1

Affiliation:

1. Psychiatrie und Psychotherapie, LMU Klinikum der Universität München Medizinische Klinik und Poliklinik IV, München, Germany

Abstract

ZusammenfassungSeit Auftreten der neuen Coronavirus (COVID-19) Pandemie im März 2020 erkrankten viele Menschen in Deutschland. Dies bedeutete eine Herausforderung für die Versorgung psychisch kranker stationärer Personen. Es kam zu einem sozialen Shut-down in Bayern mit Abnahme der sozialen Kontakte. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Umsetzung der stationären psychiatrischen Versorgung durch Psychologen und Psychiater im homeoffice und in der Klinik. Psychologen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München etablierten in der akuten Krise im homeoffice während der Quarantäne zusammen mit den in der Klinik tätigen Ärzten eine telefonische Patientenversorgung für stationäre Patienten, an der 23 Patienten mit depressiven und schizophrenen Störungen teilnahmen. Die Psychologen arbeiteten danach im stationären Setting mit 98 Teilnehmern. Die derzeitige Notlage und ihre Belastungen werden thematisiert und neue therapeutische Komponenten in die Versorgung integriert. Die Umsetzbarkeit von homeoffice, deren Möglichkeiten und Grenzen werden vorgestellt. Konzepte der stationären Patientenversorgung für Betroffene mit affektiven und schizophrenen Störungen sowie aktuelle Belastungsfaktoren und psychotherapeutische Konzepte werden thematisiert. Der aktuelle Ansatz wird von den Betroffenen und Ärzten positiv bewertet und bietet gute Möglichkeiten in der derzeitigen Situation. Mit Ausnahme der Patienten von der Akutstation konnten alle Patienten und selbst ältere von dieser Maßnahme profitieren. Während der Krise von März bis August arbeiteten alle Psychologen auf Ganztagsstellen mit der üblichen Behandlungsfrequenz von 1–2 Sitzungen die Woche, was insbesondere für ältere Personen von Bedeutung war. Während der akuten COVID-19 Krise pausierten lediglich stationsübergreifende Gruppen und Angehörigengruppen. Die Psychologen hatten wie die Ärzte und das Pflegepersonal eine systemrelevante Aufgabe.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology

Reference32 articles.

1. Traumatic stress in the age of Covid-19: A call to close critical gaps and adapt to new realities;D Horesh,2020

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3. National observation of suicide in the first 3 months under COVID 19 pandemic;P Qin;Acta Psychiatric Scand,2020

4. The psychosocial impact of quarantine and how to reduce it: rapid review of the evidence;S K Brooks;Lancet,2020

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