Psychosoziale Folgen der Harninkontinenz – tabuisiert und unterversorgt – eine systematische Übersichtsarbeit

Author:

Dräger Desiree Louise1,Lackaja Jana1,Nolting Julia1,Rojas Cruz Cesar1,Hake Karsten2,Hakenberg Oliver1

Affiliation:

1. Urology, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany

2. Department for psychosomatic medicine and psychotherapy, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Harnkontinenz stellt ein international weitverbreitetes Gesundheitsproblem dar, das sowohl Frauen als auch Männer jeden Alters betreffen kann. Es handelt sich um keine lebensbedrohliche Erkrankung, jedoch können Symptome das physische, psychische und soziale Wohlergehen von Betroffenen stark beeinflussen. Bestehende Literatur berichtet vorwiegend von Inkontinenz im Alter über 65 Jahre, Studien über Belastungen und Auswirkungen von Inkontinenz bei jüngeren Betroffenen sind limitiert. Inkontinenz ist im sozialen Bereich ein Tabuthema, wenige Erkrankte suchen professionelle Hilfe, weil sie Scham empfinden. Manche inkontinente Menschen suchen Unterstützung, wenn Symptome zunehmen und dadurch ihre Lebensqualität weiter sinkt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, darzulegen, welche psychosozialen Belastungen und Auswirkungen von Harninkontinenz bei Erwachsenen in der Literatur beschrieben werden und wie Betroffene diese Belastungen erleben. Methoden Für den Zeitraum 2007–2022 wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken CINAHL, Cochrane Database of Systematic Reviews via OvidSP, PsycINFO via OvidSP und PubMed durchgeführt. Zusätzlich zu der Recherche in den Datenbanken erfolgte eine Handsuche über eine Internetsuche sowie über die Referenzlisten der eingeschlossenen und kritisch bewerteten Artikel. Ergebnisse Inkontinenz beeinflusst das gesamte Leben von Betroffenen. Inkontinente Menschen leiden unter geringem Selbstwert und empfinden Scham. Sie reduzieren körperliche Aktivitäten, verringern soziale Kontakte und erfahren Probleme im Erwerbsleben. Oft führt die Erkrankung zu Beeinträchtigungen in der Partnerschaft und Sexualität. Jüngere Menschen erleben diese Probleme belastender als ältere. Zusammenfassung Um zur Enttabuisierung von Harninkontinenz beizutragen, sollte bei allen Berufsgruppen im Gesundheitswesen ein verstärktes Bewusstsein über die Lebenssituation von inkontinenten Menschen geschaffen werden. Aufklärung bekommt einen hohen Stellenwert und Strategien zur besseren Unterstützung von Betroffenen sollten entwickelt werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Urology

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