Laparoskopische Ovariektomie bei einer Mutterkuh

Author:

Stahl Lydia1,Froels Coco2,Sickinger Marlene1

Affiliation:

1. Klinik für Wiederkäuer, Klinikum Veterinärmedizin, Justus-Liebig-Universität Gießen

2. Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere, Klinikum Veterinärmedizin, Justus-Liebig-Universität Gießen

Abstract

ZusammenfassungEine 13,25 Jahre alte Grauvieh-Mutterkuh wurde im Anschluss an eine Dystokie mit der Bitte um Kastration des Tieres an der Klinik für Wiederkäuer der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt. Die Kuh hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits 10 lebende Kälber geboren und wurde im Herdenverband mit Bulle auf der Weide gehalten. Da der Besitzer keine weitere Nutzung der Kuh zur Zucht beabsichtigte, dennoch aber der Wunsch zur weiteren Haltung des Tieres bestand, stellte er die Kuh an der Klinik vor. Die Vorstellung des Tieres erfolgte 6 Wochen nach der Kalbung mit Kalb bei Fuß. Das Kalb war von gutem Allgemeinbefinden, gutem Entwicklungs- und Ernährungszustand und wies keine klinischen Auffälligkeiten auf. Die Kuh zeigte sich sowohl in der allgemeinen als auch der speziellen gynäkologischen Untersuchung ohne besondere Befunde. Im Rahmen der transrektalen Untersuchung konnte der Uterus des Tieres unter der Hand versammelt werden und es lag keine Füllung des Organs vor. Der Uterus war schlaff und die Uteruswand wies keine Auffälligkeiten auf. Die Ovarien waren links 3×2x2 cm und rechts 3,5 × 2,5 × 2 cm groß. Es waren links keine Funktionsgebilde und rechts einzelne Follikel palpierbar. Die vaginoskopische Kontrolle ergab keine von der Norm abweichenden Befunde. Aufgrund der physiologischen Puerperalsituation wurde die Kastration der Kuh als laparoskopische Ovariektomie von der linken Flanke aus am stehenden Tier durchgeführt. Die Kuh wies in den Tagen nach der Operation ein ungestörtes Allgemeinbefinden sowie keinerlei Schmerzhaftigkeit bei der transrektalen Palpation der Amputationsstümpfe auf und konnte 2 Tage nach endoskopischer Kastration in den Heimatbestand entlassen werden. Anhand des hier vorgestellten Falles soll zum einen die Technik der Endoskopie-gestützten Ovariektomie demonstriert werden. Andererseits soll gezeigt werden, dass die Kastration von Kühen ein probates Mittel darstellt, Kühe, die nicht mehr für die Zucht genutzt werden sollen, weiterhin im Herdenverband halten zu können. Dies erscheint insbesondere für Mutterkuhhalter und Hobbyhalter von zunehmendem Interesse zu sein.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Veterinary,Food Animals

Reference22 articles.

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2. Transrectal guidance of the ovaries reduces operative time during bovine laparoscopic ovariectomy;R Sato;J Vet Med Sci,2017

3. Lack of animal welfare assessment regarding trans-vaginal spaying of heifers;K K Pinner;Can Vet J – Rev Vet Can,2006

4. Female urogenital surgery in cattle;D F Wolfe;Vet Clin North Am Food Anim Pract,1993

5. Effects of growth hormone and ovariectomy on performance, serum hormones, insulin-like growth factor-binding proteins, and muscle fiber properties of prepubertal Friesian heifers;M Vestergaard;J Animal Sci,1995

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