Affiliation:
1. Katholisches Klinikum Bochum Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
2. Ruhr-Universität Bochum Fakultät für Mathematik, Lehrstuhl für Stochastik
3. HNO-Klinik der Ruhr-Universität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Mandeloperationen bei Kindern zählen zu den schmerzhaftesten Eingriffen. Altersgerechte Schmerzskalen sind die Kindliche Unbehagens- und
Schmerzskala (KUSS), die Faces Pain Scale–Revised (FPS-R) und der kaum bekannte PPPM-D-Fragebogen. Ziel war Evaluation der Analgesie bei durch Eltern
angeforderter Nichtopioid-Medikation (NOM) mit Ibuprofen (IBU) und Paracetamol (PCM) nach intrakapsulärer Tonsillektomie (TO) oder extrakapsulärer
Tonsillektomie (TE). Als Rescue-Medikation (RM) wurde nach Prüfung der Schmerzskalen Piritramid appliziert. Endpunkte waren Anteil der Patienten (PAT), der die
RM benötigte, Menge applizierter NOM, Übereinstimmung der Indikation in verschiedenen Schmerzskalen, Korrelation von Schmerzen mit Prämedikation und
Eingriffsdauer.
Material/Methoden Postoperativ erfolgten 3 Messungen täglich mit KUSS bei PAT ≤ 4 Jahre bzw. FPS-R ≥ 5 Jahre. Eltern füllten den PPPM-D aus. Bei einem
Wert ≥ 4 bei KUSS bzw. FPS-R oder ≥ 6 im PPPM-D wurde die RM indiziert.
Ergebnisse 68 PAT wurden in eine Zwischenauswertung eingeschlossen. Durchschnittliche tägliche NOM in den ersten 3 Tagen: nach TE 14,1–16,3 mg/Kg IBU und
4,2–12,4 mg/Kg PCM bzw. nach TO 10,8–14,7 mg/Kg IBU und 5,2–8,8 mg/Kg PCM. Bei 212 Visiten wurde die RM indiziert, davon 121 Mal nur durch den PPPM-D. Nach
Ausschluss eventuell falsch-positiver Indikationen benötigten 67 % der PAT nach TE und 48 % der PAT nach TO mindestens einmal die RM. Die Studie wurde wegen des
hohen RM-Bedarfs abgebrochen.
Schlussfolgerungen Der Bedarf an NOM wurde unterschätzt. Der PPPM-D kombiniert mit etablierten Skalen kann die postoperative Schmerztherapie
verbessern.
Cited by
4 articles.
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