Affiliation:
1. Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere, Justus-Liebig-Universität Gießen
Abstract
ZusammenfassungLeukozyten konnten bereits bei vielen Tierarten als physiologischer Bestandteil des Kolostrums identifiziert werden und kommen in speziesspezifischer Menge und
unterschiedlichen Anteilen der verschiedenen Leukozyten-Subpopulationen vor. Während früher vermutet wurde, dass Leukozyten nur akzidentell aus dem Blut ins
Kolostrum gelangen oder Anzeichen einer Mastitis sind, weiß man heute, dass sie über verschiedene Mechanismen aktiv in die Milch einwandern. Die Arbeit gibt
anhand einer Literaturübersicht einen Überblick über die Bedeutung kolostraler Leukozyten. Analog zum Übergang maternaler Immunglobuline geht auch mit
maternalen Leukozyten mütterliche Immunität auf den Neonaten über. Die über das Kolostrum aufgenommenen Leukozyten werden enteral resorbiert, verteilen sich im
Organismus des Neugeborenen und reichern sich in verschiedenen Organen an, ohne dabei ihre immunologischen Eigenschaften zu verlieren. Dabei werden nur
Leukozyten des eigenen Muttertieres aufgenommen. Die übertragenen Zellen des maternalen Immunsystems ergänzen das Immunsystem des Neugeborenen. Verschiedene
Studien konnten zeigen, dass sie nicht nur selbst eine immunologische Wirkung entfalten, sondern auch regulierend auf das Immunsystem des Neonaten wirken.
Insbesondere der Übergang von T-Helferzellen und anderen regulativen Zelltypen des maternalen Immunsystems ermöglicht eine Reifung und Prägung des Immunsystems
des Neonaten. Verfahren zur Behandlung von Kolostrum wie Mischen, Einfrieren, Erhitzen und Ansäuern sollten unter diesen Gesichtspunkten neu bewertet
werden.
Subject
General Veterinary,Food Animals
Cited by
2 articles.
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