Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die vorliegende Studie verfolgt die Fragestellung, ob und inwieweit Patienten mit Asbestose langfristig von einer ambulanten medizinischen Rehabilitation (AMR) profitieren, die sich überwiegend aus bewegungs- und sporttherapeutischen Inhalten zusammensetzt und auf die Sicherung von Nachhaltigkeitseffekten ausgelegt ist.
Methode 157 männliche Asbestosepatienten im Lebensalter von 65,2 ± 5,7 Jahren durchliefen 5-mal wöchentlich à 6 h über 3 Wochen Phase 1 (Aufbauphase) der AMR, bestehend aus standardisierten Inhalten der pneumologischen Rehabilitation. In der direkt folgenden Phase 2 (Stabilisierungsphase) absolvierten die Patienten 1-mal wöchentlich à 3 h über 12 Wochen weitere therapeutische Applikationen mit Schwerpunkt auf der Sport- und Bewegungstherapie und wurden anschließend in wohnortnahe Gesundheitssportgruppen überführt (Erhaltungsphase). Die Effekte der AMR wurden zu Beginn (T1), am Ende der Phase 1 (T2) und 2 (T3) sowie 6 (T4) und 20 Monate nach Phase 2 (T5) evaluiert. 61 Patienten (73,5 Jahre ± 5,6) konnten 6 weitere Jahre nach T5 (T6) ohne zwischenzeitliche Betreuung erneut untersucht werden.
Ergebnisse 72,1 % der 61 Patienten (n = 44) absolvierten in T5 als auch in T6 8 Jahre nach T1 noch 2-mal wöchentlich Gesundheitssport und konnten sowohl ihre körperliche Leistungsfähigkeit (6-Minuten-Gehtest, Handkraft, PWC-Test) als auch die wahrgenommene Lebensqualität (SF-36, Baseline-/Transition-Dyspnoe-Index) altersentsprechend erhalten, während die Reha-Effekte der 17 Patienten, die nach T3 jegliche sportliche Aktivität abgebrochen hatten, signifikant (p < ,01) unter den Status quo ante in T1 zurückfielen.
Schlussfolgerungen Trotz einer irreversiblen restriktiven Lungenerkrankung kann eine gezielte Sport- und Bewegungstherapie eine Konditionierung im Sinne einer Aktivierung vorhandener Leistungsreserven sowie konsekutiv eine Vergrößerung der Lebensqualität und Belastbarkeit im Alltag bewirken. Diese positiven Effekte lassen sich durch ein regelmäßiges Training langfristig stabilisieren. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der Einbindung von Nachsorgestrategien in das Rehabilitationskonzept unter besonderer Berücksichtigung der Selbstwirksamkeitserwartung.
Subject
Pulmonary and Respiratory Medicine
Cited by
1 articles.
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