Moderne neurochirurgische Behandlungsmöglichkeiten bei Schlaganfall
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Published:2012
Issue:04
Volume:31
Page:256-262
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ISSN:0722-1541
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Container-title:Nervenheilkunde
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language:de
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Short-container-title:Nervenheilkunde
Author:
Keiner D.,Fischer G.,Oertel J.
Abstract
ZusammenfassungGegenstand: Trotz der Entwicklung moderner Präventions- und Therapieverfahren zählt der zerebrale Insult zu den häufigsten Erkrankungen und ist durch eine hohe Morbidität und Mortalität gekennzeichnet. Bei der Akuttherapie eines raumfordernden Hirninfarktes stellt eine frühzeitige Dekompressionskraniektomie eine wertvolle Therapieoption dar. Im Rahmen der Sekundärprophylaxe bei Gefäß-verschluss und zerebraler Minderperfusion kann der extra-intrakraniellen Bypass bei einem ausgesuchten Patientengut eine wichtige Stellung einnehmen. Material und Methoden: Im Folgenden werden hinsichtlich der Akuttherapie Indikationen, Zeitpunkt und Technik der Dekompressionskraniektomie erläutert. Des Weiteren wird die minimal-invasive Technik zur Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses vorgestellt. Ergebnisse: Bei einem raumfordernden Hirninfarkt führt die frühzeitige operative Dekompression neben einer deutlich reduzierten Mortalität zu einem verbesserten Funktionserhalt durch eine Verkleinerung des Infarktareals. Die Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses erlaubt bei einem streng selektionierten Patientengut eine signifikante Verbesserung der Hirnperfusion bei einer operativen Morbidität und Mortalität deutlich unter 5%. Schlussfolgerungen: Heutzutage tragen sowohl bei der Akuttherapie als auch bei der Sekundärprophylaxe neurochirurgische Therapiemöglichkeiten zur Verbesserung der funktionellen Ergebnisse bei zerebrovaskulären Erkrankungen bei. Von entscheidender Bedeutung sind moderne diagnostischen Möglichkeiten, verfeinerte chirurgische Techniken sowie der optimale Zeitpunkt der operativen Therapie.
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)