Vorwissen über Psychopharmaka bei Patienten mit einer Störung vom Borderline-Typus

Abstract

ZusammenfassungDie Psychopharmakotherapie spielt neben der Psychotherapie eine essenzielle Rolle in der Behandlung der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typus. Wir vermuten, dass die geringe Compliance von Borderline-Patienten bezüglich der Pharmakotherapie unter anderem vom Wissen über die Medikation abhängig ist. Daher war unser Anliegen in der vorliegenden Studie, Daten über das Wissens der Psychopharmakotherapie bei der genannten Patientengruppe zu gewinnen. Die Daten wurden per Fragebogen zu Beginn einer stationären Therapie bei 35 Patienten erhoben. 91% der Patienten waren geläufige Präparate und Wirkung von Benzodiazepinen bekannt. Fragen über neue Antidepressiva zu Präparatnamen, Wirkung und Wirkmechanismus wurden von 63% und die Frage zur angemessenen Behandlungsdauer von 71% korrekt beantwortet. Typische Nebenwirkungen von neueren Antidepressiva konnten 60% der Patienten korrekt beantworten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei der untersuchten Patientenpopulation von dem Vorhandensein eines spezifischen, wenn auch noch unzureichendem Wissens über die Psychopharmakotherapie ausgegangen werden kann.