Abstract
ZusammenfassungDas schnelle Erkennen eines Herz-Kreislauf-Stillstandes ist entscheidend für die Überlebenschancen eines Patienten. Jeder nicht ansprechbare und nicht atmende Patient sollte als potenziell reanimationspflichtig angesehen werden. Eine Überprüfung seiner Vitalfunktionen darf nicht länger als 5–10 Sekunden dauern. Im Zweifel sollte umgehend eine qualitativ gute Thoraxkompression erfolgen (Frequenz 100–120 Kompressionen/Minute, Kompressionstiefe ein Drittel bis Hälfte des Thoraxdurchmessers, vollständige Entlastung des Thorax, keine Unterbrechung, Wechsel der durchführenden Person nach 2 Minuten). Weiterhin sollte der Patient schnellstmöglich intubiert und beatmet werden. Dabei wird eine Beatmung mit 10 Atemzügen/Minute und einem Atemzugvolumen von 10 ml/kg angestrebt. Zu den erweiterten Maßnahmen gehören die Überwachung (Elektrokardiogramm, endexspiratorische Kohlendioxidkonzentration), das Legen eines intravenösen oder intraossären Zugangs, die Gabe von 02-, Opioidund/ oder Benzodiazepin-Antagonisten sowie die herzrhythmusabhängige Therapie zur Wiederherstellung einer spontanen Zirkulation. Bei Asystolie und pulsloser elektrischer Aktivität wird Adrenalin in einer Dosierung von 0,01 mg/kg alle 3–5 Minuten appliziert (alternatives Dosierungskonzept: 0,1 mg/kg Adrenalin). Atropin kommt bei einem aufgrund eines erhöhten Vagotonus entstandenen Herz-Kreislauf-Stillstandes und Bradykardie zur Anwendung (0,04 mg/kg alle 3–5 Minuten). Bei Kammerflimmern und pulsloser ventrikulärer Tachykardie stellt eine Defibrillation das Mittel der Wahl dar. Besteht dazu keine Möglichkeit, ist die Gabe von Amiodaron (5 mg/kg) oder Lidocain (2 mg/kg) indiziert. Während der Reanimation wird eine inspiratorische Sauerstoffkonzentration von 100% empfohlen, nicht jedoch die routinemäßige Verabreichung einer Infusion. Nach der Rückkehr der spontanen Zirkulation ist eine Intensivtherapie erforderlich. Sie umfasst neben einer intensiven Überwachung die Optimierung der hämodynamischen Situation durch Infusionstherapie, Vasopressoren und inotropen Arzneimitteln sowie die Normalisierung des pulmonalen Gasaustausches und die Neuroprotektion.
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1. Leitlinie Anästhesiologische Versorgung bei Hund und Katze;Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere / Heimtiere;2022-02
2. Leitlinie Anästhesiologische Versorgung bei Hund und Katze;Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere / Heimtiere;2016