Author:
Bohus M.,Herpertz S. C.,Falkai P.
Abstract
ZusammenfassungDie Weiterentwicklung der Psychotherapie hat in den letzten Jahren unerwartet Tempo aufgenommen, doch in der Praxis kommt diese kaum an. Wie sollen Therapeuten die Orientierung behalten, wenn jedes Jahr Dutzende von neuen, evidenzbasierten störungsspezifischen Therapien auf den Markt kommen? Wie können experimentell entwickelte therapeutische Strategien in die tägliche Praxis integriert werden, und wie sollte die Aus- und Weiterbildung in Psychotherapie organisiert werden? Modulare Psychotherapie will Antwort geben auf diese Fragen. Dabei ist Modulare Psychotherapie keine neue Schule, sondern ein duales Organisationsprinzip: Einerseits eine pragmatische Gliederung der derzeit etablierten therapeutischen Strategien und Interventionen und andererseits eine Handreichung in Form von Heurismen, die vorgibt, welche dieser Strategien im Einzelfall zur Anwendung kommen sollten. Die Modulare Psychotherapie erhebt folgerichtig den Anspruch, die Enge der therapeutischen Schulen zu verlassen und den Redundanzen der störungsspezifischen Konzepte einen entsprechenden Rahmen zu geben. Didaktisch gliedert sich die Modulare Psychotherapie in sechs Komponenten: Theoretische Grundlagen; Therapeutische Basiskompetenzen; Therapeutische Interventionen; Störungsspezifische Kompetenzen; Behandlungsheurismen und evaluative Kompetenzen. Was die Aus- und Weiterbildung anbelangt, so arbeitet die DGPPN derzeit an einer Neuausrichtung der Facharztweiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie und orientiert sich an den Grundideen der Modularen Psychotherapie.
Subject
Psychiatry and Mental health
Cited by
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