Eignung des Tiergesundheitsdienstprogramms zur Überwachung und Bekämpfung der progressiven Rhinitis atrophicans

Abstract

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Im Zeitraum von 1999 bis 2005 erfolgte eine Statuserhebung über das Vorkommen der progressiven Rhinitis atrophicans (PAR) in 17 oberösterreichischen Schweinevermehrerbetrieben, um in weiterer Folge eine PAR-Freiheit und Zertifizierung zu erreichen und somit die Eignung des Tiergesundheitsdienstprogramms für diesen Zweck zu überprüfen. Material und Methoden: Entsprechend dem Tiergesundheitsdienstprogramm wurden 11 045 Nasen- und Tonsillartupferproben entnommen und mittels PCR auf Pasteurella-multocida- Toxin (PMT) untersucht. Ein Jahr nach Einstellung der ART-(Atrophic- rhinitis-toxoid-)Vakzinierung wurden 2004 und 2005 zusätzlich 179 Blutproben mittels ELISA auf Antikörper gegen PMT untersucht. Ergebnisse: 84 (0,76%) der Nasen- und Tonsillartupferproben waren PMT-positiv. Bei 43 (24,02%) Seren ergab sich ein positiver serologischer Befund, es lagen jedoch keine klinischen Symptome einer PAR vor. Bereits im Jahr 2003 war in 14 Betrieben PMT in Nasen- und Tonsillartupferproben nicht mehr nachweisbar. In 16 Betrieben gelang bis dato die Eradikation des Erregers, lediglich ein Betrieb musste aufgrund der Nichteinhaltung der Vorschriften auf den Status PAR-frei“ verzichten. Schlussfolgerung: Die Studie belegt, dass sich das empfohlene Programm, das auf einem Test-and-Removal-“(T&R-)Prinzip basiert, zur stufenweisen Bekämpfung der PAR ohne komplette Bestandsmerzung eignet. Klinische Relevanz: Das Tiergesundheitsdienstprogramm zur Überwachung und Bekämpfung der progressiven Rhinitis atrophicans konnte im Laufe dieser Studie etabliert werden und wird mittlerweile österreichweit durchgeführt.