Author:
Deutsch E,Fischer M,Marschner I,Kock M
Abstract
Zusammenfassung1. Es wird über die erfolgreiche Auslösung und Erhaltung einer dosierten Fibrinolyse durch intravenöse Anwendung von Streptokinase berichtet.2. Die erforderliche Streptokinasemenge wird im Streptokinase-Resistenz-Test ermittelt. Die errechnete Menge wird als Anflutung innerhalb von 10 bis 20 Minuten intravenös injiziert. Zur Erhaltung der Wirkung haben sich zwei Drittel der Dosis als Infusion pro Stunde als ausreichend erwiesen. Nach einigen Stunden kann diese Dosis noch etwas reduziert werden.3. Die Streptokinase bedingt das Auftreten von freiem Fibrinolysin und den Aufbrauch des Profibrinolysins. Die Dosierung sollte so gewählt werden, daß etwas Profibrinolysin nachweisbar bleibt, doch dürfte dies für eine erfolgreiche Thrombosebehandlung nicht unbedingt erforderlich sein, da das Eindringen von Streptokinase bzw. Aktivator in den Thrombus wichtiger erscheint als die direkte Einwirkung von Fibrinolysin auf die Oberfläche des Thrombus.4. Gleichzeitig werden Fibrinogen und die Faktoren V und VIII reduziert. Sobald die Fibrinolyse aktiviert ist, tritt ein wirksames Antithrombin (VI) auf, das eine Verlängerung der Thrombinzeit, der globalen Gerinnungsteste und eine Veränderung des Gerinnselaufbaues mit Verminderung der Gerinnselelastizität bewirkt.5. Zur routinemäßigen Kontrolle des Auftretens der fibrinolytischen Aktivität werden das Thrombelastogramm oder die Euglobulin-Lyse-Zeit, zur Kontrolle der Gerinnungsveränderungen die Thrombinzeit empfohlen. Wahrscheinlich genügt die stündliche Durchführung des letztgenannten Testes für die Überwachung der Therapie.6. Die Infusionen wurden ohne wesentliche Komplikationen vertragen. Als Spätfolge tritt eine Sensibilisierung mit Anstieg der Immun-Antistreptokinase auf, die sich in einer Zunahme der Streptokinase-Resistenz und in einem positiven Test nach Ouchterlony auswirkt.
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