Affiliation:
1. Rottal-Inn Kliniken Kommunalunternehmen
Abstract
ZusammenfassungBlutdepots ohne eigene Herstellung müssen Versorgungssicherheit garantieren, dabei aber auch eine möglichst geringe Verfallsrate sicherstellen. Für die Anzahl der zu bevorratenden
Erythrozytenkonzentrate (EK) der verschiedenen Blutgruppen wird folgendes Berechnungsmodell gefunden: 1. Die örtliche Verteilung der AB0-Blutgruppen im Patientenkollektiv kann mit dem
Hardy-Weinberg-Gesetz auf Plausibilität überprüft werden. 2. Der Beobachtungszeitraum ist die durchschnittliche Restlaufzeit von der Lieferung bis zum Ende der Haltbarkeit. 3. Der
Erwartungswert für die Fallzahl transfundierter Patienten einer bestimmten Blutgruppe gehorcht einer Binomialverteilung. 4. Die Anzahl transfundierter Erythrozytenkonzentrate pro Patient ist
geometrisch verteilt. 5. Eine Matrix wird gebildet, deren Zellen das Produkt aus Fallzahl (3.) und EK pro Fall (4.) und somit die Anzahl der benötigten EK enthalten. Nur letztgenannte sind
für die Führung des Blutdepots interessant. Subtrahiert man die Zahl der im Beobachtungszeitraum (2.) benötigten EK von der Depotgröße, erhält man den Verfall. Der Vorrat von EK der
Blutgruppe 0 bemisst sich an der maximal zu erwartenden Zahl benötigter Konserven für einen Fall bis zur nächstmöglichen Lieferung, wenn der durchschnittliche Depotumsatz diesen Wert nicht
übersteigt. Er kann somit insbesondere in peripheren Krankenhäusern mit Akutversorgung die oben beschriebene Kalkulation deutlich überschreiten. Für Blutgruppe A gilt dieser Grundsatz nicht,
wenn auch kompatible (0 auf A) Transfusionen stattfinden sollen. Binomial ist bei kleiner Anzahl nach links – das heißt gegen Null – schief verteilt. Dies betrifft in jedem Fall AB, bei
jährlichem Depotumsatz unter ungefähr 1000 EK aber auch Blutgruppe B. Möchte man den Verfall vermeiden, darf man die betroffenen Blutgruppen nicht – zumindest nicht in dem notwendigen Umfang
– bevorraten und muss dann majorkompatibel transfundieren. Die Unterschiede der einzelnen AB0-Blutgruppen in Herstellung (Blutgruppenverteilung in der Spenderpopulation) und der Bevorratung
in Krankenhaus-Blutdepots sind hierin begründet. Entsprechende Überlegungen gelten gleichermaßen für den Rhesusfaktor D. Die oft emotional geführte Debatte über die zu bevorratende Anzahl an
EK kann mittels dieses mathematischen Modells auf eine rationale Grundlage zurückgeführt werden. Das Rechenmodell ist mit einem einfachen Tabellenkalkulationsprogramm möglich. Das Blutdepot
bestimmt damit den optimalen Bestand. Für die Blutspendedienste ergibt sich hieraus die Möglichkeit, die Kunden individuell, das heißt umsatzabhängig, zu beraten und gegebenenfalls den Preis
entsprechend zu gestalten. Im Rahmen der Qualitätssicherung können abteilungs- oder krankenhausspezifische Besonderheiten im Transfusionsverhalten dargestellt werden.
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