HIV-Erstdiagnosen in Deutschland im Jahr 2014 – eine regionale Analyse

Author:

Thomas Schleenvoigt Benjamin1,Ankert Juliane1,Stocker Hartmut2,Stoehr Albrecht3,Lehmann Clara4,Schulz Christian5,Wesselmann Hans6,Bickel Markus7,Haberl Annette8,Degen Olaf8,Pletz Mathias Wilhelm1,Seybold Ulrich9ORCID,Stephan Christoph10, ,

Affiliation:

1. Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland

2. Klinik für Infektiologie, St. Joseph Krankenhaus Berlin-Tempelhof, Berlin, Deutschland

3. ifi Studien und Projekte GmbH, Asklepios Klinik Sankt Georg, Hamburg, Deutschland

4. Infektionsschutzzentrum (ISZ) & Infektionsambulanz, Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Köln, Köln, Deutschland

5. Medizinische Klinik und Poliklinik 2, Klinikum der Universität München, München, Deutschland

6. HIV-Ambulanz-Praxis des Amb. Gesundheitszentrums der Charité am Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

7. Infektiologikum Frankfurt, Frankfurt, Deutschland

8. Ambulanzzentrum des UKE GmbH, Bereich Infektiologie, Hamburg, Deutschland

9. Sektion Klinische Infektiologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München, Deutschland

10. Medizinische Klinik II, HIVCENTER, Universitätsklinikum Frankfurt Zentrum der Inneren Medizin, Frankfurt am Main, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Über die qualitative Bedeutung der testenden Zentren im Gesundheitswesen ist wenig bekannt, gleichzeitig stellen die Late-Presenter eine immer noch große Gruppe bei den HIV-Erstdiagnosen. Ziel der Arbeit Analyse des Einflusses von Testzentren und -grund auf die Prävalenz von HIV-Erstdiagnosen und Late-Presentation, exemplarisch für das Jahr 2014. Material und Methoden In einer Querschnittsstudie wurden zu allen im Netzwerk HIV-Regional Behandelten mit Erstdiagnose HIV im Jahr 2014 retrospektiv, pseudonymisiert und dezentral klinische und demographische Patienten-Charakteristika inklusive Angaben HIV-Test gesammelt und zentral statistisch ausgewertet. Ergebnisse 971 Individuen mit Erstdiagnose HIV aus 31 spezialisierten Versorgungszentren in ganz Deutschland (15 Kliniken, 16 Praxen) repräsentieren einen Anteil von 27,5% aller HIV-Erstdiagnosemeldungen des Robert-Koch-Instituts für 2014, mit ähnlichen Ergebnissen für CD4-Zellzahl und HIV-Übertragungsrisiko. Häufigster Testort war das Krankenhaus (34,8%), gefolgt vom Hausarzt (19,6%) und Facharzt (16,1%). Wurde die Erstdiagnose in der Klinik gestellt, dann waren die Betroffenen im Mittel älter als ambulant getestete (42 vs. 37 Jahre, p=0,001), außerdem fand sich eine höhere HI-Viruslast (585 vs. 270 Tsd. Kopien/mL, p<0,001) und niedrigere CD4-Zellzahl (265 vs. 414/µL, p<0,001). Bei 208/971 HIV-positiv getesteten fand sich mindestens eine AIDS-definierende Erkrankung, am häufigsten die Pneumocystis-Pneumonie (43,8%), Candidiasis (36,5%) und Kaposi-Sarkom (10,6%). Im regionalen Vergleich fand sich bei ostdeutschen Erstdiagnostizierten ein jüngeres Lebensalter, eine höhere HIV-RNA und häufiger das Vollbild AIDS. Schlussfolgerung Die HIV-Regional-Analyse zum Jahr 2014 erlaubt exemplarisch einen tieferen Einblick in die HIV-Erstdiagnosen am Vorabend der Einführung wichtiger Präventionsmaßnahmen in Deutschland, z. B. HIV-Heimtests und die Prä-Expositionsprophylaxe. Diese repräsentative Stichprobe unterstreicht die Bedeutung spezialisierter Kliniken für die HIV-Versorgungsstruktur, besonders für Ostdeutschland und allgemein für die Einbindung sogenannter Late-Presenter ins Gesundheitswesen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference11 articles.

1. Time from human immunodeficiency virus seroconversion to reaching CD4+cell count thresholds<200,<350, and<500 Cells/mm(3): assessment of need following changes in treatment guidelines;S Lodi;Clin Infect Dis,2011

2. High effectiveness of recommended first-line antiretroviral therapies in Germany: a nationwide, prospective cohort study;M Bickel;Infection.,2020

3. Late presentation for HIV care across Europe: update from the Collaboration of Observational HIV Epidemiological Research Europe (COHERE) study, 2010 to 2013;Late presenters working group in CiE;Euro Surveill,2015

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