Affiliation:
1. Praxisklinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Eisenach, Deutschland
2. Klinik für Unfall,- Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitatsklinikum Jena, Jena, Deutschland
3. Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, Deutschland
4. Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, BG Kliniken Bergmannstrost, Halle, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Zielstellung Im September 2021 wurde vom „Ärztlichen Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten“ beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) die Empfehlung ausgesprochen,
Läsionen der Rotatorenmanschette durch berufliche und langjährige Überschulterarbeit, repetitive Bewegungen, Tragen und Heben von schweren Lasten und Hand-Arm-Schwingungen (Vibration) als
Berufskrankheit anzuerkennen. Um ein genaueres Verständnis über den Zusammenhang zwischen beruflichen Risikofaktoren und Schäden der Rotatorenmanschette zu erlangen, wurde in einer
systematischen Literaturrecherche deren Einfluss auf die Entstehung von Schäden an der Rotatorenmanschette der Schulter untersucht und anhand dieser Ergebnisse die Empfehlung des BMAS
eingeordnet.
Material und Methode Mithilfe einer systematischen Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PubMed, Cochrane und Web-of-Science nach Arbeiten gesucht, die sich mit beruflicher
Schulterbelastung und damit einhergehenden Schulterbeschwerden beschäftigten. Als Risikofaktoren wurde der Einfluss von Überkopfarbeit, repetitiver Arbeit, Vibration und Tragen und Heben von
schweren Lasten untersucht.
Ergebnisse 58 Studien wurden im Volltext gelesen, wovon 13 Studien in die Metaanalyse inkludiert wurden. Alle untersuchten Risikofaktoren zeigten einen signifikanten Zusammenhang
auf, wobei die stärkste Dosis-Wirkungs-Beziehung für die Risikofaktoren „Überkopfarbeit“ und „repetitive Arbeit“ gefunden wurde: Einfluss von Überkopfarbeit: 2,23 (95%-KI 1,98–2,52),
Einfluss von repetitiver Arbeit: 2,17 (95%-KI 1,92–2,46), Einfluss von Vibration: 1,59 (95%-KI 1,13–2,23), Heben und Tragen von schweren Lasten: 1,57 (95%-KI 1,15–2,15).
Schlussfolgerung Zwar konnte in unserer Studie für alle 4 untersuchten Risikofaktoren ein signifikanter Effekt nachgewiesen werden, jedoch ist aufgrund der unzureichenden Menge an
verfügbaren Studien mit qualitativ hochwertigem Studiendesign und unzureichender pathophysiologischer Erklärung für die Entstehung eines Rotatorenmanschettenschadens bei diesen mechanischen
Tätigkeiten nach derzeitigem Stand ein Zusammenhang nicht sicher nachweisbar.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
1 articles.
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