Affiliation:
1. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
2. Leitung medizinisches Simulationszentrum, Neidel International Schools, Werdau, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungLaut aktueller Studienlage führen Notfallsanitäter trotz Freigabe wenige invasive heilkundliche Maßnahmen nach § 4 Absatz 2 Nr. 1c und 2c des Notfallsanitätergesetzes (NotSanG) durch.Für dieses narrative Review konnten mittels eines spezifischen Rechercheprinzips 8 relevante Primärstudien identifiziert werden. Ziel war es, die vorliegenden Daten der eingeschlossenen Studien hinsichtlich der selbstständig durchgeführten invasiven heilkundlichen Maßnahmen durch Notfallsanitäter zu kategorisieren und zu vergleichen.Insgesamt gingen ngesamt = 60524 Einsätze von Notfallsanitätern ohne ärztliche Beteiligung in die Analyse ein. Es wurde deutlich, dass nur in 17,2% der eigenständig durchgeführten Einsätze invasive heilkundliche Maßnahmen nach § 4 Absatz 2 Nr. 1c und 2c NotSanG angewendet wurden. Hiervon konnten in n2c
Med. = 56507 rettungsdienstlicher Einsätze pharmakologische Maßnahmen ohne ärztliche Beteiligung ausgewertet werden. Notfallsanitäter führten in nur 1,7% dieser Einsätze selbstständige pharmakologische Maßnahmen nach § 4 Absatz 2 Nr. 2c NotSanG durch.Weitere Untersuchungen beruflicher Handlungsfelder in der Notfall- und Rettungsmedizin sind notwendig, um Versorgungsstrukturen zu analysieren und zu optimieren. Dies ermöglicht nicht nur Rückschlüsse auf die zukünftige Aus-, Fort- und Weiterbildung von Notfallsanitätern, sondern es eröffnet die Möglichkeit, außerklinische Versorgungsstrukturen dem aktuellen Stand der Wissenschaft und den tatsächlichen Versorgungsbedarfen der Patienten anzupassen.