Affiliation:
1. Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische
Universität Wien, Wien, Österreich
2. Charité – Universitätsmedizin Berlin und Immanuel Krankenhaus,
Abteilung für Naturheilkunde, Berlin, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDer vorliegende Artikel bietet einen Überblick über die Anwendung von
Phytotherapie bei psychiatrischen Manifestationen, die im Kontext von COVID-19
aufgetreten sind. Insbesondere wird der Einsatz des mit eigenen Anteilen
angereicherten Lavendelöls Silexan® (aus Lavandula
angustifolia Mill.), des aus Ginkgo (Ginkgo biloba L.)
hergestellten Extraktes EGb 761® sowie des Extraktes SHR-5 aus
Rosenwurz (Rhodiola rosea L.) beleuchtet, die bereits Erfolge in der
Behandlung von vordergründig milden Angstzuständen, depressiven,
psychosomatischen und kognitiven Symptomen zeigten. Diese zählen zu den am
häufigsten auftretenden Beschwerden im Rahmen des sog. Long-COVID-Syndroms. Im Detail stellen wir 4 Fälle vor, die unsere ersten klinischen Erfahrungen mit
Silexan® bei erwachsenen ambulanten Patienten mit sowohl
subsyndromalen als auch voll ausgeprägten Angsterkrankungen und depressiven
Zustandsbildern illustrieren, die in Zusammenhang mit COVID-19 aufgetreten sind.
In Anbetracht der langfristigen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit,
Lebensqualität und Funktionalität der Betroffenen, denen durch eine frühe
diagnostische Zuordnung und eine rechtzeitige adäquate Behandlung vorgebeugt
werden kann, scheint ein evidenzbasierter Einsatz von Phytotherapie in der
Behandlung von COVID-19-assoziierten psychiatrischen Manifestationen, die vor
allem subsyndromale Ausprägung aufweisen, eine wichtige und klinisch sehr
relevante Rolle zu spielen.