Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDie virusassoziierte Arthritis macht etwa 1 % aller akuten Arthritiden aus. Obwohl eine Vielzahl der Viren eine Arthritis verursachen können, hat sich das Spektrum der am häufigsten vorkommenden virusassoziierten Arthritiden im Zeitverlauf geändert. Während eine Röteln-assoziierte Arthritis heutzutage und dank Impfmaßnahmen deutlich seltener geworden ist, hat eine Chikungunya-assoziierte Arthritis an Bedeutung gewonnen. Durch die Ausbreitung dieser Erkrankungen hat in diesem Kontext eine Hepatitis-B- oder -C-induzierte Arthritis eine bedeutsame Relevanz. Die Parvovirus-B19-assoziierte Arthritis ist differenzialdiagnostisch, insbesondere bei begleitenden Hautveränderungen, zu berücksichtigen. In der jetzigen Zeit des Klimawandels und Welttourismus haben die durch Arboviren assoziierten Arthritiden viel an Bedeutung gewonnen. In der Pathophysiologie einer solchen Arthritis hat die direkte virale Invasion der Gelenkstrukturen, die Entwicklung von Immunkomplexen und das Auftreten einer Immundysregulation eine wichtige Rolle. Die Arthritis kann unterschiedliche Muster aufweisen, ist in der Regel selbstlimitierend und hinterlässt keine Gelenkschäden. Sie wird häufig von anderen klinischen Merkmalen, die für die Differenzialdiagnose wichtig sind, begleitet. Die Laboruntersuchungen spielen in der Diagnosestellung eine untergeordnete Rolle und sind nur mit zeitlichen Verlaufsmustern relevant. Die Therapie ist bis auf bestimmte Ausnahmen in den meisten Fällen symptomatisch.