Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Universitätsmedizin Rostock
Abstract
ZusammenfassungEmpathie als zentrales Element der sozialen Kognition spielt eine entscheidende
Rolle in verschiedenen psychosozialen Bereichen und zwischenmenschlichen
Dynamiken, insbesondere auch im Kontext von Psychotherapie. Trotz der
Kontroverse um eine einheitliche Definition wird Empathie im Allgemeinen als
multidimensionales Konzept betrachtet, das kognitive und affektive Dimensionen
umfasst. Diese Differenzierung von kognitiven als auch affektiven Facetten
adressiert ein weit verbreitetes und international etabliertes
Selbstbeurteilungsverfahren zur Messung von Empathie, der Questionnaire of
Cognitive and Affective Empathy (QCAE). Die Evaluation der psychometrischen
Eigenschaften der deutschen Version des QCAE ist Gegenstand dieser Studie. Das
postulierte konfirmatorische Fünf-Faktoren-Modell zeigte in einer
Gelegenheitsstichprobe (N=1300) eine angemessene Passung an die zugrundeliegende
Struktur. Die Subskalen des QCAE zeigten eine zufriedenstellende interne
Konsistenz und konvergente Validität mit anderen Instrumenten zur Messung von
Empathie. Trotz einiger methodischer Einschränkungen legen die Ergebnisse nahe,
dass die deutsche Version des QCAE als reliables und valides Instrument zur
Erfassung von Empathie geeignet ist. Vor einer klaren Anwendungsempfehlung sind
weitere Untersuchungen in bevölkerungsrepräsentativen Stichproben und klinischen
Populationen erforderlich.