„Da kann man sich ja totklingeln, geht ja keiner ran“ – Schnittstellenprobleme zwischen stationärer, hausärztlicher und ambulant-fachspezialisierter Patientenversorgung aus Sicht Dresdner Hausärzte

Author:

Lang Caroline1,Gottschall Mandy1,Sauer Maik1,Köberlein-Neu Juliane2,Bergmann Antje1,Voigt Karen1

Affiliation:

1. Medizinische Klinik III, Bereich Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ der Technischen Universität Dresden, Dresden

2. Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung, Bergische Universitat Wuppertal Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics, Wuppertal

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Ziel der Studie war es, Schnittstellenprobleme zwischen stationärer, hausärztlicher und ambulant-fachspezialisierter Patientenversorgung bei älteren multimorbiden Patienten aus hausärztlicher Sicht aufzudecken. Methodik Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen der Pilotstudie „Multimedikation und ihre Folgen für die hausärztliche Patientenversorgung in Sachsen“ und umfasste leitfadengestützte Interviews mit 7 Hausärzten. Die Interviews wurden vollständig transkribiert und inhaltlich in Anlehnung an die induktive Kategorienentwicklung nach Mayring analysiert. Ergebnisse An stationärer zu ambulant-hausärztlichen Schnittstelle zeigten sich v. a. Probleme bei der intersektoralen Kommunikation und Kooperation, dem Entlassmanagement sowie beim Medikationsmanagement. An der Schnittstelle vom Hausarzt zu ambulant-fachspezialisierten Kollegen zeigten sich Probleme hinsichtlich der freien Arztwahl, des Terminmanagements, des ärztlichen Entscheidungsfindungsprozesses, des Medikationsmanagements sowie bei der Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte. Schnittstellenunabhängig wurden die mangelnde Kommunikation und Kooperation als zentrale Herausforderungen herausgearbeitet. Schlussfolgerung Aus hausärztlicher Sicht gibt es eine Vielzahl von Problemen zu allen angrenzenden Schnittstellen. Auffällig hierbei ist die mangelnde Kommunikation und Kooperation zwischen den verschiedenen Beteiligten. Als mögliche Ursachen zeigen sich die häufig sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen und Rahmenbedingungen, personellen und materiellen Ressourcen sowie Therapieintentionen und -ansätze zwischen den settingspezifischen Schnittstellen. Ein möglicher Ansatz zur Verbesserung der Situation kann das seit 2016 bestehende Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen sein. Es verspricht u. a. einen sicheren und zügigen inter- und intrasektoralen Informationsaustausch von Patientendaten. Übergeordnetes Ziel der Gesundheitsversorgung in Deutschland sollte ein optimiertes und prozessorientiertes Schnittstellenmanagement sein, um Patienten einen sicheren und nahtlosen sektoralen Übergang zu gewährleisten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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