Abstract
ZusammenfassungVenöse Thrombosen und Lungenembolien sind die führende Ursache schwangerschaftsbedingter Morbidität und Mortalität. Frauen mit Thrombophilie haben ein erhöhtes Thromboserisiko während der Schwangerschaft und des Puerperiums. Bei Frauen mit hereditärem Thromboserisikofaktor wurde ein relatives Risiko von 3,4 bis 15,2 für eine schwangerschaftsassoziierte Thrombose festgestellt. Frauen mit vorangegangener Thrombose haben während der Schwangerschaft ein 3,5-mal höheres Rezidivrisiko als sonst.Die Daten über eine Assoziation zwischen Thrombophilie und Aborten oder Präeklampsie sind widersprüchlich. Abgesehen von einer etablierten Risikoerhöhung für Aborte durch Antiphospholipid-Antikörper gibt es Hinweise für eine Bedeutung des Antithrombinmangels, der Hyperhomozysteinämie, des Faktor V Leiden, der Prothrombin- G20210A-Variation und des Protein-S-Mangels. Ein Zusammenhang zwischen Thrombophilie und Präeklampsie ist weniger gut belegt. Die Zahl verfügbarer, prospektiver Studien ist begrenzt, und diese fanden keine Risikoerhöhung in einem unselektionierten Patientengut mit Thromboserisikofaktor. Verfügbar sind Daten einer kontrollierten Studie über die Prävention eines Schwangerschaftsverlusts mittels niedermolekularem Heparin (NMH), welches eine starke positive Wirkung zeigte. Thrombophilie-Screening mag bei Frauen mit Aborten, insbesondere ab der 10 Schwangerschaftswoche, angezeigt sein und eine Prophylaxe mit NMH sollte bei jenen Frauen überlegt werden, bei denen eine Thrombophilie festgestellt wird. Weitere prospektive Studien und kontrollierte Interventionsstudien werden dringend benötigt.
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