Abstract
ZusammenfassungMit Hilfe statistischer Verfahren wird nachgewiesen, daß das Radiojod-2-Phasen-Schilddrüsenfunktionsstudium nach Horst durch einfache Messung der Jodaufnahme der Schilddrüse zu jedem Meßzeitpunkt eine exakte Abgrenzung der Hypothyreose gegenüber der normalen Schilddrüsenfunktion ermöglicht. Für die Differentialdiagnose zwischen Hyperthyreose und Euthyreose sind Messungen während der sogenannten Jodidphase jedoch bedeutungslos, da sich die 2s-Bereiche beider Gruppen erheblich überlappen. Eine Differenzierung durch einen Meßwert, der die Aufnahmehöhe allein bestimmt, wie bei dem in den USA üblichen „24-hour uptake test” ist zu keinem Meßzeitpunkt möglich. Konstanter Befund bei der unbehandelten Hyperthyreose ist hingegen die intrathyreoidale Umsatzbeschleunigung, die durch folgende Befunde gekennzeichnet ist: Abfall der über der Schilddrüße meßbaren Aktivität nach Erreichen eines Speichermaximums, Wiederanstieg der über der Leber meßbaren Aktivität und erhöhtes PB 131J. Diese Meßeffekte sind durch ein und denselben Vorgang bedingt: raschere Ausschüttung radioaktiv markierter Hormone oder Hormonanaloge = verkürzte intrathyreoidale Verweildauer des aufgenommenen radioaktiven Jodids.Die gewonnenen Parameter sind daher gegeneinander austauschbar. Mehrfachbestimmung dient nur zur gegenseitigen Sicherung. Der guten Reproduzierbarkeit und geringsten Überlappung wegen kommt der Bestimmung des PB 131J die größte Bedeutung zu. Das Schilddrüsenfunktionsstudium läßt sich daher ohne Informationsverlust abkürzen. Messungen 2 bzw. 6—8 Stunden nach Applikation der Testdosis können entfallen. Bereits eingeleitete Untersuchungen geben guten Anhalt, daß anstelle der 48-Stunden-Messung mit gleicher Verläßlichkeit Messungen nach 32—36 Stunden durchgeführt werden können, wodurch sich die bisher drei Tage erfordernde Untersuchung auf zwei Tage verkürzen würde.
Subject
Radiology Nuclear Medicine and imaging,General Medicine