Radiofrequenz-Kyphoplastie – ein neues Verfahren zur Augmentation von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen

Author:

Bayer-Helms H.,Böwe C.,Hartwig E.,Höhn W.,Jerosch J.,Jöllenbeck B,Maestretti G.,Vogler W.,Röllinghoff M.,Kurth A. A.

Abstract

Zusammenfassung Einleitung: Die Radiofrequenz (RF)-Kyphoplastie ist ein neues Verfahren zur Augmentation von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen. Osteoplastische Verfahren der Wirbelsäule erlauben die mechanische Stabilisierung der frakturierten Wirbelkörper durch Knochenzement und reduzieren dadurch den Schmerz. Die Hauptkomplikationen dieser minimal invasiven Verfahren sind die Zementaustritte in das umgebende Gewebe, in den Spinalkanal und in die Gefäße. Diese werden für die Vertebroplastie in guten Studien bis zu 72 % und bei der Ballon-Kyphoplastie bis 27 % beschrieben. Der Hintergrund der vorliegenden Studie war es, das neue RF-Kyphoplastie-Verfahrens bei Neuanwendern zu evaluieren. Patienten, Material und Methoden: Die ersten 20 RF-Kyphoplastien in den sieben verschiedenen Zentren in Deutschland und der Schweiz wurden in die Beobachtungsstudie mit einbezogen. Nach jeder Anwendung der RF-Kyphoplastie bearbeiteten die Chirurgen einen weitreichenden Fragebogen und stellten die Röntgenbilder zur Verfügung. Die Dokumentation beinhaltete Informationenüber die Grunderkrankung, die Höhe der Fraktur, den Zugang zum Wirbelkörper, das Alter der Fraktur, das applizierte Volumen, und Zementaustritte. Alle Dokumentationen wurden von einem unabhängigen Auswerter kontrolliert und die Röntgenbilder in Bezug auf den Schweregrad und die Zementaustritte ausgewertet. In den sieben Zentren wurden 138 Patienten in die Studie aufgenommen. Die Ursache für die Wirbelkörperfrakturen waren Osteoporose, sekundäre Osteoporose und maligne Erkrankungen des Knochens. Ergebnisse: Von den 186 behandelten Wirbelkörpern wurden 73 % auf einer Höhe versorgt, 20 % auf zwei Höhen, 6 % auf drei Höhen und 1 % auf vier Höhen. Der gewählte Zugang war in 95 % unipedikulär. Zementaustritte wurden in 15,5 % auf den Röntgenbildern gefunden, aber ohne (0 %) klinische Komplikationen. Bei allen Patienten wurde eine signifikante Verbesserung der Zufriedenheit und der Funktion kurz nach der Intervention beschrieben. Minimal invasive perkutane Osteoplastie ist ein Standard der schmerzhaften osteoporotischen Kompressionsfrakturen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die RF-Kyphoplastie mit hoch viskösem Knochenzement als sicheres Verfahren für den Patienten und den Anwender betrachtet werden kann. Zementaustritte waren geringer als in den randomisierten prospektiven Studien zur Vertebroplastie und Ballon-Kyphoplastie. Schlussfolgerung: Das lässt die Schlussfolgerung zu, das selbst in Händen von neuen Anwendern des Verfahrens, nach einem Training, eine hohe Sicherheit für den Patienten und eine problemloses Handling für den Chirurgen besteht.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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