Schwere Hyponatriämie mit Krampfanfall als Folge oraler Wasserintoxikation beim Säugling – Kasuistik, Epidemiologie, Pathogenese und Therapie
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Published:2003
Issue:03
Volume:3
Page:127-131
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ISSN:1617-0288
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Container-title:Kinder- und Jugendmedizin
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language:de
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Short-container-title:Kinder- und Jugendmedizin
Author:
Müller Peter,Willgerodt Helmut,Kiess Wieland,Richter Thomas,Böttner Antje
Abstract
ZusammenfassungEin 6 Monate alter Säugling wurde nach einem generalisierten Krampfanfall auf die Intensivstation aufgenommen. Anamnestisch, klinisch und laborchemisch bot sich kein Anhalt für Trauma, entzündliche, metabolische, renale, endokrine oder genetische Störungen, bis auf eine Enteritis kurz vor dem Ereignis. Auffallend waren eine ausgeprägte Hyponatriämie (119 mmol/l) und Hypoosmolalität (254 mosmol/l) im Serum und eine deutliche Hypothermie (34,6°C) sowie anamnestisch eine extrem erhöhte Flüssigkeitszufuhr von 1 Liter Tee/Tag zusätzlich zur Säuglingsnahrung. Nach initialer intravenöser Natriumsubstitution und Normalisierung der Natriumwerte war die neurologische Symptomatik komplett rückläufig und der Elektrolythaushalt stabil. Wasserintoxikation und Hyponatriämie werden oft erst nach Erhalt der Laborwerte als Ursache von Krampfanfällen bei Säuglingen in Erwägung gezogen. In klinischen Studien erwies sich jedoch eine Hyponatriämie, meist bedingt durch exzessive exogene Flüssigkeitszufuhr, in der Mehrzahl der Fälle als Ursache von afebrilen Krampfanfällen. Eine rasche Diagnose mit Bestimmung der Elektrolyte im Serum und die richtige Therapieentscheidung sind deshalb von großer Bedeutung.
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
General Earth and Planetary Sciences,General Engineering,General Environmental Science
Cited by
1 articles.
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