Author:
Beineke A.,Siebert U.,Baumgärtner W.
Abstract
ZusammenfassungDie Morphologie der primären und sekundären lymphatischen Organe von Walen und Delphinen zeigt weitreichende Homologien zu denen terrestrischer Säugetiere. Es finden sich jedoch artspezifische anatomische Besonderheiten, wie beispielsweise die komplexen lymphoepithelialen Drüsen im Kehlkopf der Cetaceen (Waltiere), die eine Anpassung an den marinen Lebensraum darstellen. Weiterhin müssen physiologische Veränderungen, wie die altersabhängige Thymusatrophie und Zystenbildungen in der “analen Tonsille” der Waltiere, bei der Interpretation pathologischer Befunde dieser lymphatischen Einrichtungen mit berücksichtigt werden. Der Einsatz von spezifischen Leukozytenmarkern ermöglicht die nähere Charakterisierung von immunologischen und entzündlichen Reaktionen auf zellulärer Ebene. Mittels Durchflusszytometrie und Immunhistologie können so verschiedene T-und B-Zell-Subpopulationen sowie antigenpräsentierende Zellen der Wale und Delphine phänotypisiert werden. Für diese Tierarten liegen jedoch bisher nur wenige Berichte über kreuzreagierende oder speziesspezifische Antikörper vor. Pathologische Veränderungen in lymphatischen Organen finden sich infolge von verschiedenen neoplastischen und infektiösen Erkrankungen. In diesem Zusammenhang kommt es im Verlauf der verheerenden Morbillivirus-Seuchenzüge unter anderem zur generalisierten lymphatischen Depletion der infizierten Meeressäuger. Weiterhin führen chronische Erkrankungen und Abmagerung zum Verlust von Immunzellen und damit zu einer verminderten Resistenz gegenüber opportunistischen Infektionen. Neuere Studien geben vermehrt Hinweise auf die immuntoxische Wirkung verschiedener Schadstoffe in der Umwelt und die daraus resultierende Immunsuppression bei Walen, Delphinen und Robben.
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