Affiliation:
1. Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM),
Klinikum der Universität München (KUM),
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
2. München Klinik Bogenhausen, Notfallzentrum,
München
3. Ärztliche Direktion, Klinikum der Universität
München (KUM), Ludwig-Maximilians-Universität (LMU),
München
Abstract
ZusammenfassungDie Notfallversorgung in den deutschen Krankenhaus-Notaufnahmen ist kaum
erforscht. Anlässlich der Restrukturierung des Städtischen
Klinikums München initiierte der Stadtrat den „Runden Tisch
Notfallversorgung“ um Richtzahlen für die
Kapazitätsplanung zu erhalten. Die vorliegende Studie sollte dazu
Behandlungsdaten von 14, an der Notfallversorgung hauptsächlich
beteiligten, Krankenhausnotaufnahmen analysieren. Für stationäre
Fälle wurden Daten nach §21 Krankenhausentgeltgesetz,
für ambulante Fälle – soweit verfügbar –
ähnliche Daten herangezogen, anonymisiert und mit Rettungsdienstdaten
zusammengeführt. Um die Bereiche Behandlungsdringlichkeit,
diagnostischer/therapeutischer Aufwand und Bettenbedarf beschreiben zu
können wurden die Daten jeweils in einem vierstufigen System
kategorisiert. Aus 12 Monaten wurden 524 716 Behandlungsfälle
erfasst: 34% wurden stationär aufgenommen, 80% kamen
ohne zu Hilfenahme des Rettungsdienstes. Jeder siebte Patient, der
selbstständig eine Notaufnahme aufsuchte, benötigte ein
Intensiv- oder Überwachungsbett (ICU/IMC). Pro Tag und 100 000
Einwohner stellten sich 64 Fälle mit einem Bettenbedarf von 7
ICU/IMC und 15 Normalstationsbetten vor. Die meisten Fälle
(66%) wurden ambulant behandelt und kamen zu Zeiten, in denen
kassenärztliche Notfallversorgungseinrichtungen erreichbar
wären. Die Dringlichkeit dieser Fälle war meist gering
(50,9%), der Aufwand oft aber hoch, begründet durch Diagnostik
und chirurgische Versorgungen. Die Studie liefert Grundlagen zur Planung der
Notfallversorgung. Ein Großteil der Vorstellungen scheint insbesondere
bei Verletzungen und bei Krankheitsbildern, die einer differenzierten
Abklärung bedürfen, medizinisch gerechtfertigt weshalb
entsprechende Kapazitäten eingeplant werden müssen. Die Studie
zeigt auch, dass eine Kapazitätsplanung allein auf der Basis der
rettungsdienstlich vorgestellten Fälle eine ungeeignete, weil einseitige
Betrachtungsweise ist.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
23 articles.
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