Moralische Kompetenz bei Medizinstudierenden – Vergleich zwischen Studierenden des ersten Semesters und des Praktischen Jahres

Author:

Timm Susanna1,Westhoff Martin Schulze1,Heck Johannes2,Jahn Kirsten3,Groh Adrian3ORCID,Opfermann Birgitt4,Bleich Stefan1,Heberlein Annemarie1

Affiliation:

1. Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Hannover Medical School, Hannover, Germany

2. Institut für Klinische Pharmakologie, Hannover Medical School, Hannover, Germany

3. Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, MHH, Hannover, Germany

4. Abteilung stationäre Versorgung, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen, Hannover, Germany

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Neben der Vermittlung von theoretischen und klinisch-praktischen Fähigkeiten sollte die Weiterentwicklung der individuellen moralischen Kompetenz ein weiteres Kernanliegen im Studium der Humanmedizin sein. Untersuchungen zeigen allerdings, dass die moralische Kompetenz bei Medizinstudierenden im Verlauf des Studiums stagniert oder sogar abnimmt. Die vorliegende Querschnittstudie untersuchte daher die moralische Kompetenz von Medizinstudierenden zu Beginn des Studiums (d. h. im ersten Fachsemester) sowie im Praktischen Jahr (PJ) sowie die Auswirkungen von Testosteron als Neurohormon auf die moralische Urteilsfähigkeit. Methodik Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden mittels des Moralischen Kompetenz Tests (MKT) nach Lind die moralische Urteilsfähigkeit von 24 Erstsemesterstudierenden und 16 PJ-Studierenden der Medizinischen Hochschule Hannover erfasst und ausgewertet. Der Testosteron-Serumspiegel der Studienteilnehmenden wurde statistisch in Beziehung zu den MKT-Ergebnissen gesetzt. Ergebnisse Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Erstsemester- (Mittelwert (M)±Standardabweichung (SD): 13,16±8,21) und PJ-Studierenden (M±SD: 11,24±8,07) im Hinblick auf die mittels des MKT gemessene moralische Kompetenz (p=0,36). Ein höherer Testosteron-Serumspiegel zeigte keine statistisch signifikante Korrelation mit der moralischen Kompetenz (r=–0,09, p=0,58). Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse zeigen keinen klaren Trend, ob die moralische Kompetenz bei Medizinstudierenden in fortgeschrittenen Studiensemestern geringer ist als zu Beginn des Studiums und ob die moralische Kompetenz durch das Neurohormon Testosteron beeinflusst wird. Dennoch erscheint es sinnvoll, moralische Kompetenztrainings für Medizinstudierende frühzeitig, kontinuierlich und möglichst individuell gestaltet während des Medizinstudiums zu implementieren (und in weiterführenden Untersuchungen zu evaluieren), um einer Stagnation bzw. Rückentwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit präventiv zu begegnen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

Reference28 articles.

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2. Moral judgement competence and moral attitudes of medical students;B Slovácková;Nurs Ethics,2007

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