Affiliation:
1. Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Institut für
Sozialmedizin und Epidemiologie, Brandenburg an der Havel, Germany
2. Ärztenetz Südbrandenburg e.V., Finsterwalde, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die Studie untersucht, inwieweit Medizinische
Fachangestellte durch eine Weiterbildung zu Präventionsberatern präventive
Maßnahmen in Hausarztpraxen unterstützen können.
Methodik Zwischen Juli 2019 und Dezember 2020 wurde in Hausarztpraxen
einer ländlichen Region in Brandenburg präventive Maßnahmen durch ausgebildete
Präventionsberater in Hausarztpraxen angesiedelt. Sie bestanden in der
längerfristigen Unterstützung von Personen bei Lebensstiländerungen in den
Bereichen „Ernährung“, „Bewegung“ und „Entspannung“. Die begleitende Prozess-
und Ergebnisevaluation beinhaltete Prä-Post-Vergleiche ausgewählter
medizinischer Parameter sowie die Untersuchung möglicher Veränderungen der
Gesundheitskompetenz und gesundheitsbezogenen Lebensqualität mithilfe
standardisierter Fragenbögen (HeiQ-Core, SF-12v2). Weiterhin wurden thematische
Analysen von Fortbildungsunterlagen, Teilnehmenden-Befragungen mithilfe eines
Fragebogens, zwei Fokusgruppen mit Präventionsberatern sowie fünf Interviews mit
Studienteilnehmenden durchgeführt.
Ergebnisse Es wurden vier Hausarztpraxen und zwei Gesundheitseinrichtungen
rekrutiert und sieben MFAs zu Präventionsberatern ausgebildet. 38 Personen
wurden in das Präventionsprogramm eingeschlossen. Zwar wurden die
Beratungsgespräche insgesamt nach Fortbildungsvorgaben durchgeführt, doch
sorgten diverse individuelle sowie strukturelle Barrieren für eine geringe
Inanspruchnahme der Intervention.
Schlussfolgerungen Inwieweit am Individuum angepasste präventive Maßnahmen
in Hausarztpraxen erfolgreich mithilfe von zu Präventionsberatern
weitergebildeten MFAs etabliert werden können, steht in starker Abhängigkeit zu
den jeweiligen Praxisstrukturen sowie der vorliegenden Patientenklientel. Eine
erfolgreiche zeitliche Integration und Koordination der Tätigkeiten als
Präventionsberater im Praxisalltag erscheint dabei zielführend für
Interventionen der hier evaluierten Art.