Affiliation:
1. Institut für Medizinische Soziologie und
Rehabilitationswissenschaft, Charité –
Universitätsmedizin Berlin, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund In vielen Ländern mit
hohem Einkommen herrscht ärztlicher Fachkräftemangel. Auch in
vielen Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland bestehen Schwierigkeiten beim
Halten und Rekrutieren von Mediziner:innen. Bisher liegen keine Studien
darüber vor, welche Fachabteilungen und Einrichtungen mit welcher
Indikation und in welcher Lage davon besonders betroffen sind. Dieser Artikel
hat zum Ziel, mit einem explorativen Vorgehen empirische Anhaltspunkte zum
Phänomen ärztlicher Fachkräftemangel in
Rehabilitationsfachabteilungen zu liefern.
Materialien und Methoden Die
Datengrundlage für die explorative Analyse stammt aus einer
Fachabteilungsumfrage aller stationärer und ambulanter
Rehabilitationseinrichtungen der Qualitätssicherungsdatenbank der DRV
(QS-REDA). Die Umfrage mit inhaltlichem Fokus auf Mediziner:innen mit
ausländischem Abschluss enthielt einen Abschnitt zum Thema
ärztlicher Fachkräftemangel, für welchen von
n=373 Fachabteilungsleitungen Angaben zuverschiedenen, mit
Fachkräftemangel assoziierten, Indikatoren vorlagen. Aus den drei
einzelnen Indikatoren (1) Vakanzzeit, (2) Fluktuationsrate und (3) Anteil
unbesetzter Stellen erstellten wir mittels Quartilssplit am 25. und 75.
Perzentil Extremgruppen (−1, 0, 1) und summierten diese zu einem Index.
Fachabteilungen mit empirischen Auffälligkeiten auf mind. 2
Einzelindikatoren wurden auf dem Fachkräftemangel-Index als
„hoch“ klassifiziert. Es werden bivariate Zusammenhänge
zwischen den Kategorien des Fachkräftemangel-Index und weiteren
strukturellen und regionalen Fachabteilungsvariablen mittels Chi-Quadrat-Tests
ausgewertet.
Ergebnisse Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass es eher
mittelgroße, peripher gelegene Einrichtungen, mit einer
stationären oder gemischten Behandlungsform und ohne die
Behandlungsschwerpunkte Orthopädie oder Rheuma sind, die unter
ärztlichem Fachkräftemangel leiden. Am stärksten ist der
Zusammenhang des Fachkräftemangel-Index mit der siedlungsstrukturellen
Typisierung der Fachabteilung (χ²(8)=34,3;
p≤0,001).
Schlussfolgerungen Die Lage zahlreicher
Rehabilitationseinrichtungen in ländlichen Gebieten stellt eine
zusätzliche Rekrutierungsbarriere für ärztliches
Personal dar. Das Thema ärztlicher Fachkräftemangel in
Rehabilitationseinrichtungen ist bisher nicht erforscht. In Zukunft ist
abzusehen, dass die Zahl der Ärzt:innen den Bedarf noch weniger decken
wird. Um diesen auszugleichen, sind strukturierte Maßnahmen notwendig.
Funder
Deutsche
Rentenversicherung
Cited by
1 articles.
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