Update ESC-Leitlinie 2017 – Akuter Myokardinfarkt (STEMI)

Author:

Jung Christian12,Elsässer Albrecht3

Affiliation:

1. Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Düsseldorf

2. Cardiovascular Research Institute Düsseldorf (CARID), Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

3. Klinik für Kardiologie, Herzzentrum Oldenburg, Medizinischer Campus der Universität Oldenburg

Abstract

Was ist neu? Diagnose des ST-Strecken-Hebungsinfarkts Die aktualisierte Leitlinie zum ST-Hebungsinfarkt (STEMI) der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) definiert den ersten qualifizierten medizinischen Kontakt genauer: Hierunter versteht man die Anwesenheit von medizinischem Personal, welches in der Lage ist, ein EKG zu schreiben und zu interpretieren. Von diesem sollte die Arbeitsdiagnose STEMI gestellt und die definierten Maßnahmen zur schnellstmöglichen Revaskularisation organisiert werden (ideal < 90Minuten). In der EKG-Beurteilung wurde der Nachweis eines neu aufgetretenen kompletten Rechtsschenkelblocks in der Bewertung dem eines entsprechenden Linksschenkelblocks gleichgestellt. Akutmanagement und Notfallversorgung Die perkutane Koronarintervention (PCI) ohne vorherige Lysetherapie ist als Standardversorgung etabliert. Eine Versorgungszeit von Diagnosestellung bis PCI von unter 90 Minuten ist zu gewährleisten, in einem PCI-Zentrum binnen 60 Minuten. Die medikamentöse Notfallversorgung besteht aus unfraktioniertem Heparin, ASS und ggf. Sedativa und Analgetika. Aufgrund aktueller Studienergebnisse sollte eine Sauerstoffgabe via Nasenbrille nur bei Hypoxämie (Sauerstoffsättigung < 90 %) erfolgen. Revaskularisationsstrategie Die Versorgungsstrategie der Wahl ist die perkutane Koronarintervention mit der dezidierten Präferenz des radialen Zugangsweges. Der Einsatz von Drug-eluting-Stents sollte uneingeschränkt erfolgen, die Thrombusaspiration spielt in der Routinebehandlung keine Rolle mehr. Bei stabilen Patienten mit STEMI und Mehrgefäßerkrankung sollte eine komplette Revaskularisation angestrebt werden. In der Index-Prozedur steht die Versorgung der „culprit lesion“ im Mittelpunkt, der Interventionszeitpunkt der weiteren relevanten Stenosierungen in den Nicht-Infarkt-Gefäßen ist patienten- und prozedurabhängig. Medikamentöse Therapie Die periprozedurale Standardantikoagulation erfolgt mittels Heparin, die Bedeutung von Bivalirudin wurde hier abgewertet. Standard bleibt ebenso weiterhin eine duale Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT), bevorzugt mit den Präparaten Ticagrelor oder Prasugrel in Kombination mit ASS. Die Dauer der DAPT sollte im Kontext des Ischämie- und Blutungsrisikos festgelegt werden, grundsätzlich wird eine Dauer von 12 Monaten empfohlen. Ein Fokus in der Nachsorge der Patienten liegt in der Reduktion des LDL-Cholesterins mit einem Zielwert < 70 mg/dl. Myokardinfarkt mit nicht obstruktiven Koronararterien Neu in den Leilinien aufgenommen ist unter dem Thema unklarer STEMI ein Kapitel zu Myokardinfarkt mit nicht obstruktiven Koronararterien (MINOCA). Hier werden die möglichen Differenzialdiagnosen vorgestellt sowie deren Verifizierung diskutiert.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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