Abstract
ZusammenfassungDie Balanitis plasmacellularis Zoon (BPZ), zuerst beschrieben von J. J. Zoon, ist eine chronische entzündliche Dermatose, die histologisch definiert ist anhand eines subepithelialen, lymphohistiozytären Infiltrates mit vielen Plasmazellen. Dabei wurden ein Spektrum epithelialer Veränderungen und eine variable Zusammensetzung des Infiltrates beschrieben. Dadurch unterscheidet sie sich von der Erythroplasie Queyrat, obwohl beide klinisch sehr ähnlich sind. An der BPZ erkranken vorwiegend ältere, nicht zirkumzidierte, heterosexuelle Männer. Klinisch typisch sind scharf umschriebene, rötlich-glänzende Rundherde an der Dorsalseite der Glans mit Übergang auf den Sulcus und das innere Präputialblatt. Erosionen und flache Infiltrate können hinzukommen. Der Verlauf ist chronisch mit sehr geringen Beschwerden, etwas erhöhte Empfindlichkeit wird oft genannt. Die Pathogenese ist unklar. Barrierestörung und Infektionen, unterhalten durch Feuchtigkeit, Mangel an Hygiene, Traumata und Irritationen, werden diskutiert. Dafür spricht auch das spontane Abheilen nach Zirkumzision oder lokalen Therapien mit Mucipirocin oder Fusidinsäure. Lokale Steroide sind ebenfalls – wie in unserem Fall – effektiv. Eine proaktive Therapie mit Tacrolimus-Salbe scheint eine Option. Die plasmazelluläre Entzündung ist nicht auf das männliche Genitale beschränkt, auch eine Vulvitis plasmacellularis ist beschrieben sowie der Befall nahezu aller weiteren Schleimhäute.