Affiliation:
1. Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungIm Rahmen onkologischer Therapien ist das Auftreten von nahezu allen bradykarden und tachykarden Herzrhythmusstörungen beschrieben. Die Arrhythmien können Auswirkungen auf die
Krebsbehandlung haben und lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Die Kenntnis des Nebenwirkungsprofils der eingesetzten Substanzklassen ist bedeutsam für das Monitoring der Patienten. Oftmals
werden QTc-Zeit-verlängernde Substanzen verabreicht. Eine QTc-Zeit von > 500 ms geht mit einem erhöhten Risiko für ventrikuläre Tachykardien einher und bedarf eines strukturierten
Vorgehens gemäß neuer ESC-Leitlinie. Ein Absetzen der lebenswichtigen Krebstherapie sollte der letzte Schritt sein. Die bei Vorhofflimmern etablierten Scoring-Systeme zur
Risikostratifizierung sind für Krebspatienten nicht validiert, sodass vor Einleitung einer oralen Antikoagulation eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen sollte.