Affiliation:
1. Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung,
Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2. Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Leistungen der stationären medizinischen
Rehabilitation werden von MS-Erkrankten vergleichsweise selten genutzt,
obwohl Belege für deren Wirksamkeit vorliegen. Ziel der vorliegenden
Studie war es deshalb, von den Betroffenen wahrgenommene Barrieren und
Facilitatoren der Inanspruchnahme stationärer Rehabilitationen zu
ermitteln.
Methodik Auf der Basis umfangreicher Vorarbeiten wurde ein Fragebogen
mit 45 Items entwickelt, der bundesweit von 590 MS-Erkrankten mehrheitlich
online beantwortet wurde. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver
statistischer Verfahren.
Ergebnisse Mehrheitlich hohe Erwartungen der Befragten an die
MS-Rehabilitation betreffen v.a. Aspekte der Strukturqualität der
Einrichtungen und die Mitwirkung an Behandlungsentscheidungen. Als Barrieren
einer Inanspruchnahme werden zu geringe Kenntnisse der Inhalte und
Abläufe der medizinischen Rehabilitation genannt und eine z.T. als
zu gering erlebte Unterstützung durch Ärzte in Bezug auf das
Stellen eines Antrags auf Rehabilitation. Als weitere Barrieren werden eine
als gering erlebte Transparenz der Bewilligungsprozesse und – von
einem kleineren Anteil der Befragten – auch berufs- oder
familienbezogene Aspekte gesehen.
Schlussfolgerungen Auf Basis der Befunde lassen sich verschiedene
Empfehlungen formulieren, die zu einem Abbau von Barrieren der
Inanspruchnahme einer medizinischen Rehabilitation von MS-Erkrankten
beitragen können. Diese beinhalten Hinweise auf bzw. die
Bereitstellung von im Einzelfall abzustimmender Information über die
medizinische Rehabilitation bei MS (Ziele, Nutzen und Inhalte), die
Erhöhung der Transparenz des Antrags- und Genehmigungsprozesses
sowie die Stärkung der Rolle ambulanter Fachärzte.
Cited by
3 articles.
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