Affiliation:
1. Universität Leipzig, Lehrstuhl für Health Economics and Management, Leipzig
2. Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2) GmbH, Leipzig
3. Berlin Center for Epidemiology and Health Research GmbH (ZEG), Berlin
4. AstraZeneca GmbH, Hamburg
5. München Klinik Schwabing, Akademisches Lehrkrankenhaus, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Patienten, die wegen ihrer Erkrankung bzw. Therapie ein erhöhtes Risiko haben, unzureichend auf COVID-19-Impfungen anzusprechen, sind potenziell vulnerabel gegenüber schweren COVID-19-Verläufen. Ziel ist es, ihre Populationsgröße, klinischen Verläufe und Hospitalisierungskosten in Deutschland zu beurteilen.
Methode Die retrospektive Kohortenstudie basiert auf Hochrechnungen einer repräsentativen Stichprobe von GKV-Abrechnungsdaten des Jahres 2020. Klinische COVID-19-Verläufe, Hospitalisierungskosten und -dauern werden zwischen der Gruppe mit erhöhtem Risiko für inadäquate Immunreaktion auf COVID-19-Impfungen (Risikogruppe) und der Gruppe ohne dieses Risiko verglichen.
Ergebnisse Es gibt ca. 1,82 Mio. GKV-Versicherte in der Risikogruppe, von denen schätzungsweise 240 000 Versicherte keine humorale Immunantwort nach 3 COVID-19-Impfungen bilden. Die Risikogruppe zeigt im Vergleich zur Gruppe ohne Risiko höhere Anteile mit COVID-19 (Relatives Risiko [RR] 1,21; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 1,20–1,23), Hospitalisierungen wegen COVID-19 (RR 3,40; 95 %-KI 3,33–3,48), Hospitalisierungen wegen COVID-19 mit intensivmedizinischer Behandlung (RR 1,36; 95 %-KI 1,30–1,42) und Mortalität (RR 5,14; 95 %-KI 4,97–5,33). Zudem sind Hospitalisierungen in der Risikogruppe durchschnittlich 18 % länger (15,36 Tage vs. 13,00 Tage) und 19 % teurer (12 371 € vs. 10 410 €). Die erwarteten Hospitalisierungskosten in der Risikogruppe betragen das Vierfache der Gruppe ohne Risiko (4115 € vs. 1017 €).
Diskussion Die Risikogruppe ist vulnerabel gegenüber COVID-19 und beansprucht zusätzliche Ressourcen im deutschen stationären Sektor. Hieraus resultiert ein Bedarf an weiteren Schutzmöglichkeiten. Weitere Studien sind notwendig, um den Einfluss verschiedener Virusvarianten, aktiver/passiver Immunisierungen und Therapien auf die klinischen COVID-19-Verläufe und deren Kosten zu bewerten.
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