Affiliation:
1. Universität Hohenheim, Institut für biologische Chemie und Ernährungswissenschaft (140a)
2. Institut für Ernährung und Prävention, Berlin
Abstract
ZusammenfassungImmer mehr Menschen, die nicht an Zöliakie erkrankt sind, ernähren sich glutenfrei. Neben ungeklärten abdominellen Symptomen sind auch andere Beschwerden (z. B. Müdigkeit, Hautveränderungen, Gelenkbeschwerden) Gründe für eine gluten- bzw. weizenfreie Ernährung. Aber auch gesunde Personen erhoffen sich vom Glutenverzicht im Rahmen des „frei-von“-Trends einen gesundheitlichen Nutzen. Inzwischen weisen Studien auf eine mögliche Schwermetallbelastung durch eine glutenfreien Diät hin, die sich u. a. in erhöhten Arsenurinkonzentrationen und Quecksilberblutspiegeln manifestiert. Ursache hierfür ist vor allem der hohe Anteil an belastetem Reis und Reismehl in vielen glutenfreien Produkten. Als weitere negative Effekte einer glutenfreien Diät werden ein erhöhtes Herz-Kreislauf- und Typ-2-Diabetes-Risiko durch eine verringerte Ballaststoffzufuhr diskutiert.Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es außer bei einer Zöliakiediagnose keine weitere eindeutige Indikation für eine glutenfreie Ernährung.
Subject
Nutrition and Dietetics,Medicine (miscellaneous)