Nutzung von Krankenkassenroutinedaten zur Bestimmung von Krankheitshäufigkeiten im Projekt BURDEN 2020

Author:

Schüssel Katrin1ORCID,Breitkreuz Jan1,Brückner Gabriela1,Schröder Helmut1

Affiliation:

1. Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Berlin, Germany

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Das Konzept der Krankheitslast erlaubt eine umfassende Analyse des Gesundheitszustands einer Bevölkerung. Als Kennzahlen werden verlorene Lebensjahre aufgrund von Mortalität (years of life lost, YLL) und Morbidität (years lived with disability, YLD) berechnet und im Summenindikator DALY (disability adjusted life years) zusammengefasst. Diese Indikatoren liefern eine Planungsgrundlage für Bereiche wie Prävention, Versorgung oder Bedarfsplanung. In dem vom Innovationsfonds geförderten Projekt BURDEN 2020 wird erstmals für Deutschland eine regionalisierte Krankheitslastberechnung in Anlehnung an die internationale „Global Burden of Disease“-Studie durchgeführt. Methodik Zur Berechnung der YLD werden Informationen zur Häufigkeit von Krankheiten und deren Schweregradverteilungen benötigt. Dabei sind Krankenkassenroutinedaten eine wichtige Datengrundlage. In Expertentreffen wurden Falldefinitionen für 18 ausgewählte Krankheiten sowie Schweregrade bei 11 der Krankheiten entwickelt. Auf dieser Basis wurden Krankheitshäufigkeiten vom WIdO unter Nutzung der Routinedaten der AOK-Versicherten ermittelt. Ein spezifisches Prävalenzkonzept berücksichtigt die Dynamik der offenen Kohorte der Versicherten. Die Hochrechnung der Ergebnisse ausgehend von der AOK auf die Gesamtbevölkerung erfolgte bei den Schweregraden bundesweit nach Alter und Geschlecht und bei den Krankheitshäufigkeiten zusätzlich morbiditätsadjustiert und regionalisiert. Ergebnisse Systematisch wurden für 18 Erkrankungen aus sieben Krankheitsgruppen (kardiovaskuläre Krankheiten, Diabetes, Krebs, psychische Störungen, Demenz, COPD und untere Atemwegsinfekte) die Krankheitshäufigkeiten (Prävalenzen oder Raten) bis auf Ebene der Bundesländer und Raumordnungsregionen ermittelt. Schweregradverteilungen liegen bundesweit nach Alter und Geschlecht vor. Die Ergebnisse und Methodendokumentation sind verfügbar unter www.krankheitslage-deutschland.de. Schlussfolgerung Krankenkassenroutinedaten stellen eine wichtige Datengrundlage im Projekt BURDEN 2020 dar, weil auf Basis der großen Fallzahlen regionale Kennzahlen und teilweise Schweregrade ermittelt werden können. Eine umfassende Publikation der Ergebnisse schafft Transparenz und soll die Nachnutzung in Folgeprojekten ermöglichen. Perspektivisch scheint es sinnvoll, die Krankheitslastberechnung auf weitere Krankheiten auszuweiten. Zudem wird der Bedarf nach datenschutzkonformer Verknüpfung von Krankenkassenroutinedaten mit weiteren Gesundheitsdatenbeständen steigen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference22 articles.

1. Quantifying the burden of disease: the technical basis for disability-adjusted life years;CJ L Murray;Bulletin of the World Health Organization,1994

2. BURDEN 2020 – Burden of disease in Germany at the national and regional level;A Rommel;Bundesgesundheitsblatt,2018

3. History of global burden of disease assessment at the World Health Organization;C D Mathers;Archives public health,2020

4. Disability weights for the Global Burden of Disease 2013 study;J A Salomon;Lancet Glob Health,2015

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