Author:
König Miriam,Eraslan Defne,Aschenbrenner Steffen,Biela Christina,Weisbrod Matthias
Abstract
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund Aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf COVID-19 sind Klinikmitarbeiter aller Bereiche angehalten, die Mehrheit der Zeit Mund-Nase-Schutz (MNS) zu tragen. Mitarbeiter im Gesundheitswesen empfinden Atemschutzmasken häufig als störend und befürchten negative Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit. In der aktuellen Studie wurden die Folgen des Tragens von MNS auf Kognition und Psyche sowie die Selbsteinschätzungen der Mitarbeiter in Bezug auf potenzielle Auswirkungen untersucht.
Methode 29 Klinikmitarbeiter wurden hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit sowie psychischen Gesundheit an 2 jeweils ± 90-minütigen Terminen untersucht, wobei Mitarbeiter bei einem der Testtermine MNS trugen. Die Untersuchungen beinhalteten neuropsychologische Diagnostik, Fragebögen, Erfassung der Puls- und Sauerstoffwerte sowie Selbsteinschätzung der Probanden in Bezug auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit.
Ergebnisse Das Tragen von MNS hatte keine Auswirkung auf die Selbsteinschätzung hinsichtlich der kognitiven Leistungsfähigkeit. Durch das Tragen von MNS über einen Zeitraum von ± 90 Minuten treten keine kognitiven Leistungseinbußen ein. Die Selbsteinschätzung der kognitiven Leistungsfähigkeit wird hingegen durch Befürchtungen hinsichtlich der Corona-Situation beeinflusst.
Schlussfolgerung Sowohl subjektiv als auch objektiv entstehen durch das vermehrte Tragen von MNS keine Minderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit von Klinikmitarbeitern. Die Selbsteinschätzung wurde jedoch durch das Sicherheitserleben und die Befürchtungen mitbestimmt, weswegen ein respektvoller Umgang mit individuellen Sorgen und Ängsten in Bezug auf die COVID-19-Situation im Arbeitskontext von großer Bedeutung zu sein scheint.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)