Umsetzung von Testung, Diagnostik und Behandlung der Hepatitis C in Einrichtungen der niedrigschwelligen Drogenhilfe in Deutschland – eine Querschnittsbefragung

Author:

Schulte Bernd1,Jacobsen Britta1,Kuban Maria2,Kraus Ludwig345,Reimer Jens1,Schmidt Christiane Sybille1,Schäffer Dirk2

Affiliation:

1. Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS), Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg

2. Deutsche Aidshilfe (DAH), Berlin

3. IFT Institut für Therapieforschung, München

4. Department of Public Health Sciences, Centre for Social Research on Alcohol and Drugs, Stockholm University, Stockholm, Sweden

5. Institute of Psychology, ELTE Eötvös Loránd University, Budapest, Hungary

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Einrichtungen der Aids- und Drogenhilfe bieten einen niedrigschwelligen Zugang für Menschen mit injizierendem und anderen Drogenkonsumformen und spielen somit eine zentrale Rolle für die Eindämmung von Hepatitis C Virus (HCV)-Infektionen in dieser Hochrisikogruppe. Ziel dieser Studie ist es, die Versorgungsleistungen sowie Barrieren von HCV-spezifischen Maßnahmen in Einrichtungen der Aids- und Drogenhilfe mit niedrigschwelligen Angeboten in Deutschland zu beschreiben. Methode Die Querschnittsbefragung adressierte Einrichtungsstrukturen, Verfügbarkeit von HCV-spezifischen Maßnahmen (Prävention, Testung, Diagnostik, Therapie), strukturelle, einrichtungsbezogene und patient:innenbezogene Barrieren. Die Vergabe von Konsumutensilien wurde als Kriterium für die Auswahl von Einrichtungen mit einem niedrigschwelligen Zugang für Menschen mit injizierendem und anderen Drogenkonsumformen herangezogen. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv, indem Einrichtungen anhand ihrer Merkmale zusammengefasst, beschrieben und analysiert wurden. Ergebnisse Von 380 kontaktierten Einrichtungen gingen Antworten von 135 Einrichtungen mit einer Vergabe von Konsumutensilien in die Auswertung ein. Der Großteil der Einrichtungen bot Informationen zu „Safer Use“ (98,5%) und Beratungen zu HCV (87,4%) an. Etwa 28% der Einrichtungen verfügten über HCV-Antikörper bzw. Schnelltestangebote. 40% bzw. 64,4% aller Einrichtungen gaben an, dass Klient:innen mit einem positiven Antikörpertestergebnis bzw. mit einer entsprechenden Diagnose (z. B. chronische HCV-Infektion) in die medizinische Versorgung weitervermittelt werden können. Als Hauptbarrieren für eine verbesserte Umsetzung von HCV-spezifischen Maßnahmen wurden ungenügende Finanzierung und klient:innenbezogene Barrieren (z. B. mangelnde Zuverlässigkeit) genannt. Schlussfolgerungen Während Maßnahmen zur HCV-Prävention integraler Bestandteil der niedrigschwelligen Drogenhilfe sind, ist die Verfügbarkeit und Inanspruchnahme von HCV-Test- und Versorgungsangeboten für Menschen mit injizierendem und anderen Drogenkonsumformen so gering, dass dies nicht ausreicht, um HCV-Infektionen in dieser Hochrisikogruppe signifikant einzudämmen. Neben einer ausreichenden Finanzierung sind klient:innenbezogene Maßnahmen zur Verbesserung der Inanspruchnahme der Angebote notwendig.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology

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