Affiliation:
1. Veterinär-Anatomisches Institut, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
2. Klauenpflege Pesenhofer
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Hohe Druckbelastungen der Rinderklauen führen regelmäßig zu Schäden an den Klauengeweben und nachfolgend zu therapiebedürftigen Rusterholz’schen Sohlengeschwüren (RSG). Ein komplizierter Verlauf der RSG kann durch fachgerechte Klauenpflege verhindert werden. In dieser Studie wurde untersucht, wie sich ein an der Außenklaue der Hintergliedmaße vorgenommener stufenloser und keilförmiger Entlastungsschnitt vom Ballen bis zur Sohlenspitze auf die Druckverteilung unter den Klauen der Beckengliedmaße auswirkt und ob eine Veränderung der Druckverteilung zur Lederhautentlastung im Bereich des Defekts führt.
Material und Methode Neunzehn isolierte distale Rindergliedmaßen vom Schlachthof (A: unbearbeiteter Zustand) wurden schrittweise bearbeitet (B: funktionelle Klauenpflege, Schritt 1–3; C: Erweiterung der Hohlkehlung und kreisrunde Bohrung zur Simulation eines RSG an der Außenklaue; D: keilförmiger Entlastungsschnitt vom Ballen bis zur Hälfte der Sohlenfläche in Richtung Sohlenspitze; E: keilförmige Erweiterung des Entlastungsschnittes über die gesamte Sohlenfläche bis kurz vor die Sohlenspitze). Zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten wurden die Gliedmaßen mit 200 kg belastet. Die Druckverteilung unter den Klauen wurde mit Drucksensoren gemessen. Außerdem wurden die Klauen auf einer Glasplatte positioniert, was die Beurteilung der Vorwölbung der Lederhaut bzw. des Fettpolsters anhand des Bohrlochs ermöglichte.
Ergebnisse In Zustand A lasteten durchschnittlich 63 %, bei Zustand E 30 % der gesamten Kraft auf der Außenklaue. Mit zunehmender Bearbeitung der Klauen verlagerten sich die Druckmaxima vom Ballen- in den Sohlenspitzenbereich. Die relative Belastungsfläche der Innenklaue nahm mit fortschreitender Bearbeitung um bis zu 18,4 % zu. In Zustand E ergab sich im Vergleich zu C eine signifikante Reduzierung der Lederhautvorwölbung im Bereich des künstlichen Sohlendefekts.
Schlussfolgerung Der keilförmige Entlastungsschnitt (E) führte an den isolierten Rindergliedmaßen zu einer Außenklauen- und Ballenentlastung und stellt eine Methode zur Defekt- und Lederhautentlastung dar.
Klinische Relevanz Der Entlastungsschnitt könnte auch am lebenden Tier eine Druckentlastung der Außenklaue bewirken und so den Krankheitsverlauf von RSG positiv beeinflussen.
Subject
General Veterinary,Food Animals
Cited by
3 articles.
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