Affiliation:
1. Medizinische Klinik B und Institut für Herzinfarktforschung, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungBei Patienten mit akutem Koronarsyndrom tragen 2 Parameter wesentlich zur
Entscheidungsfindung zur sofortigen invasiven Strategie bei: das EKG und die
hämodynamische Situation bei Aufnahme. Bei ST-Strecken-Hebungen und/oder kardiogenem
Schock ist eine sofortige invasive Strategie mit Reperfusion indiziert.Bei Patienten ohne ST-Strecken-Hebungen sollte eine frühe Risikostratifizierung inkl.
serieller Troponinbestimmungen stattfinden. Bei hämodynamisch und rhythmologisch
stabilen Patienten mit Nicht-ST-Strecken-Hebungsinfarkt (NSTEMI) wird eine invasive
Diagnostik innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme empfohlen, während Patienten ohne
Troponindynamik oder sonstige Risikofaktoren elektiv mittels Kardio-CT,
Koronarangiografie oder nicht invasiver Ischämiediagnostik abgeklärt werden können. Auch
nach prähospitaler Reanimation ist nur beim ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI) und/oder
kardiogenem Schock eine sofortige invasive Diagnostik indiziert. Die
Reperfusionstherapie beim STEMI sollte routinemäßig mit perkutaner Koronarintervention
(PCI) stattfinden, nur bei sehr langen Verzögerungen (> 2 Stunden nach
Diagnosestellung) zur PCI kann eine Fibrinolyse erfolgen, die aber immer von einer
invasiven Diagnostik gefolgt werden sollte. Beim Vorliegen einer Mehrgefäß-KHK (KHK:
koronare Herzerkrankung) ist in aller Regel eine vollständige Revaskularisierung
anzustreben, wobei dies bei hämodynamisch stabilen Patienten ein- oder zweizeitig
erfolgen kann.