Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungNeue Erkenntnisse bringen Fortschritte in das Verständnis der komplizierten Ätiopathogenese
der Interstitiellen Zystitis/Bladder Pain Syndrom (IC/BPS), deren Kausalitäten bisher nur in
Fragmenten entschlüsselt wurden. Dabei zeigt sich ein immer komplexeres Netzwerk von
Pathomechanismen, in denen die oft genannten Mastzellen und Urothelveränderungen nur ein
Fragment der pathologischen Veränderungen zu sein scheinen. Neueste Erkenntnisse für eine
mögliche genetische und epigenetische Veranlagung basieren auf Stammbaumanalysen, Nachweisen
von Einzelnukleotid-Polymorphismen und eindeutigen Veränderungen bei Differentiell
Exprimierten Genen. Multiple Veränderungen lassen sich auf molekularer Ebene nachweisen. Der
Plättchenaktivierende Faktor, VEGF, das Corticotropin Releasing Hormone und das Inflammasom
sind wichtige Player im Verständnis der Erkrankung. Der Pathomechanismus der „Aktivierung“ der
IC/BPS bleibt immer noch ungeklärt. Neue Ansatzpunkte könnten Virusnachweise (Epstein-Barr
Virus, BK Polyomaviren) oder bakterielle Entzündungen durch in Standardkulturen nicht
nachweisbaren Erregern geben.