Biologische Rekonstruktion lokalisiert vollschichtiger Knorpelschäden des Hüftgelenks: Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft „Klinische Geweberegeneration“ der DGOU und des Hüftkomitees der AGA

Author:

Fickert Stefan1,Aurich Matthias2,Albrecht Dirk3,Angele Peter4,Büchler Lorenz5,Dienst Michael6,Erggelet Christoph7,Fritz Jürgen8,Gebhart Christoph9,Gollwitzer Hans10,Kindler Moritz11,Lampert Christoph12,Madry Henning13,Möckel Gregor14,Niemeyer Phillip1516,Schröder Jörg17,Sobau Christian18,Spahn Gunter1920,Zinser Wolfgang21,Landgraeber Stefan22

Affiliation:

1. Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, sporthopaedicum Straubing/Regensburg, Straubing

2. Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum Ingolstadt GmbH

3. Chirurgie, Klinik im Kronprinzenbau, Reutlingen

4. Abteilung für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg

5. Orthopädische Klinik, Spitalzentrum Biel AG, Schweiz

6. Hüftchirurgie, OCM München

7. alphaclinic Zürich, Universität Freiburg, Zürich, Schweiz

8. Orthopädie und Unfallchirurgie, Orthopädisch Chirurgisches Centrum, Tübingen

9. Zentrum für minimal invasive Hüftchirurgie, Vienna International Health Center, Wien, Österreich

10. Praxis für Hüft- und Knieendoprothetik, gelenkerhaltende Hüftchirurgie, ATOS Klinik München

11. Klinik für arthroskopische Chirurgie, Sporttraumatologie und Sportmedizin, BG Klinikum Duisburg

12. Hüftchirurgie, Orthopädie am Rosenberg Heiden AG, Sankt Gallen, Schweiz

13. Zentrum für Experimentelle Orthopädie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

14. Medizinisches Versorgungszentrum – Praxisklinik Berlin Kaulsdorf, Arthropädicum, Berlin

15. Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg

16. Orthopädische Chirurgie München, OCM

17. Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

18. Orthopädie, Arcus Kliniken Pforzheim

19. Unfallchirurgie und Orthopädie, Praxisklinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Eisenach

20. Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Jena

21. Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Vinzenz-Hospital Dinslaken

22. Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universität Duisburg-Essen, Essen

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Symptomatisch präarthrotische Deformitäten wie das femoroazetabuläre Impingement (FAI) oder die Hüftdysplasie führen häufig zu lokalisierten Knorpeldefekten und nachfolgend zur Entstehung einer Koxarthrose. In der vorliegenden Arbeit werden die derzeitigen Methoden und Erkenntnisse zur Diagnose und operativen Behandlung von Knorpelläsionen dargestellt, um hieraus geeignete Therapieempfehlungen für das Hüftgelenk abzuleiten. Material und Methoden Übersichtsarbeit zur Ätiologie und Therapie von Knorpelschäden am Hüftgelenk unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur mit Darstellung der Studienlage und der Diskussion von Vor- und Nachteilen verschiedener operativer Verfahren zum Gelenkerhalt. Ergebnisse In den meisten der bisher publizierten Studien zur operativen Behandlung von Knorpelschäden des Hüftgelenks wurden Defekte behandelt, die am Azetabulum durch ein FAI vom Cam-Typ ausgelöst werden. Ihre Entstehung kann durch rechtzeitige Beseitigung der pathologisch relevanten Deformitäten verhindert werden. Für die Therapie bereits bestehender vollschichtiger Knorpelläsionen werden derzeit fast ausschließlich knochenmarkstimulierende Techniken und die matrixgekoppelte autologe Knorpelzelltransplantation (MACT) eingesetzt. Für die Hüfte existieren zu diesen Verfahren bisher nur Studien auf geringem Evidenzniveau, was vor allem in der noch jungen Historie der Knorpelchirurgie in diesem Gelenk begründet ist. Allerdings ist schon jetzt zu erkennen, dass sich einige Erfahrungen mit den genannten Methoden vom Knie auf die Hüfte übertragen lassen. Schlussfolgerung Bei umschriebenen und vollschichtigen Knorpelschäden ab 1,5 – 2 cm2 stellt die MACT das zu bevorzugende Therapieverfahren dar, sofern keine wesentliche Gelenkdegeneration besteht. Ähnlich wie im Knie kann keine gesicherte obere Altersgrenze für einen gelenkerhaltenden Eingriff oder eine MACT im Hüftgelenk festgelegt werden, da das numerische nicht zwangsläufig mit dem biologischen Patientenalter bzw. Gelenkzustand korreliert. Wie für andere Gelenke auch, sind Langzeitbeobachtungen und die Durchführung prospektiv randomisierter Studien anzuraten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Orthopedics and Sports Medicine,Surgery

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