Affiliation:
1. Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin, Zentrum für Infektionsmedizin (ZINF), Universitätsklinikum Leipzig
2. Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, ZINF, Universitätsklinikum Leipzig
3. Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinikum Leipzig
4. Zentrale Einrichtung Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit, Universitätsklinikum Leipzig
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Auf einer neonatologischen Intensivstation am Universitätsklinikum Leipzig wurden im Jahr 2016 vermehrt Kolonisationen mit Methicillin-sensiblen Staphylococcus aureus Stämmen festgestellt. Typisierungsergebnisse zeigten einen prädominierenden spa-Typ t091. Aufgrund der nosokomialen Häufungen wurden verschiedene Maßnahmen zur Infektionsprävention etabliert, z. B. intensive Barrieremaßnahmen, Einzelzimmer, Kohortierung, Umgebungsuntersuchungen auf S. aureus, Schulungen. Ein Teil dieses Maßnahmenbündels war die Durchführung eines Mitarbeiterscreenings, um kolonisierte Mitarbeiter als mögliches Reservoir zu sanieren.
Methodik Mitarbeiter mit S. aureus-Nachweis führten in der eigenen Häuslichkeit eine 5-tägige Sanierung durch. Hierfür wurden Produkte mit dem Wirkstoff Octenidin verwendet. Kontrollabstriche erfolgten frühestens 48 Stunden nach Beendigung des Sanierungsintervalls (3 im Abstand von mind. 24 Stunden). Mitarbeiter mit 2 erfolglosen Sanierungsversuchen erhielten anstelle von Octenidin-, Mupirocin-haltige Nasensalbe.
Ergebnisse Bei 128 untersuchten Mitarbeitern wurde in 43 Fällen (33,6%) S. aureus nachgewiesen, der in 9 Fällen (20,9%; 9/43) dem Typ t091 entsprach. Unter den S. aureus-positiven Mitarbeitern waren 2 MRSA-Nachweise (4,7%; 2/43) als Zufallsbefund zu verzeichnen. Die Erfolgsquote nach dem ersten Sanierungsversuch von t091 und MRSA lag bei 0%. In 3 Fällen lagen nach dem zweiten Versuch 3 negative Kontrollabstriche vor und 8 Mitarbeiter konnten erst unter Einsatz von Mupirocin-haltiger Nasensalbe saniert werden.
Schlussfolgerungen Ursachen für die erschwerte Sanierung können vielfältig sein: Schwer umzusetzende Sanierung im eigenen Haushalt, Vorhandensein von dekolonisierungshemmenden Faktoren, nicht konsequente Durchführung aller Sanierungsmaßnahmen und eine mögliche Rekolonisation während der Arbeitszeit oder durch Familienangehörige. Weiterhin ist zu diskutieren, ob der Erfolg der Sanierung bei Verwendung von Mupirocin-Nasensalbe in der besseren Wirksamkeit von Mupirocin im Vergleich zu Octenidin begründet ist oder ob die unterschiedliche Konsistenz der Präparate ausschlaggebend ist.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
5 articles.
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