Die alternde Retina im Kontext zerebraler neurodegenerativer Erkrankungen

Author:

Böhm Michael R. R.1,Thanos Solon2

Affiliation:

1. Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen

2. Institut für Experimentelle Ophthalmologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Neurodegenerative (ND) Erkrankungen bilden eine heterogene Gruppe von Affektionen des Nervensystems mit unterschiedlicher Ätiologie, Lokalisation und Verlauf. Am bekanntesten sind aus klinischer und sozioökonomischer Sicht die zerebralen Erkrankungen von Alzheimer (AD) und weiteren Demenzen, weil ihre Prävalenz in der alternden Bevölkerung erheblich hoch ist und weil die ND nicht kausal therapierbar sind. In dieser Übersicht sollen die ND-Erkrankungen aus der ophthalmologischen Sicht und im Bezug zu analogen Erkrankungen der Netzhaut erläutert werden. Material und Methoden Bezüglich der epidemiologischen Lage wurde die neurologische Bibliografie zu den ND berücksichtigt. Hinzu kommen ophthalmologische Daten zu retinaassoziierten ND insbesondere im Alter. Letztlich wird die eigene Datenlage bez. gemeinsamer zellulärer und molekularer Biomarker für sowohl retinales als auch zerebrales Altern herangezogen. Ergebnisse Die Alzheimererkrankung ist aus neurologischer Sicht die häufigste ND-Erkrankung mit steigender Prävalenz. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und das Glaukom sind die häufigsten retinalen ND mit ebenfalls steigender Prävalenz. Sowohl im Gehirn als auch in der Retina gehen Neuronen irreversibel zugrunde und es treten gliale, mikrogliale, extrazelluläre und vaskuläre Reaktionen hinzu, die entweder als Atrophien mit Plaquebildungen (AD) oder als Drusen mit späterer ödematöser Transformation mit Makulaneoangiogenese (AMD) oder als Optikusdegeneration (OD) imponieren. Auf zellulärer Ebene ist die strukturelle und funktionelle Irreversibilität allen gemeinsam, wobei die Therapie sich palliativ zur Erhaltung vorhandener Restfunktion gestaltet. Gezielte präventive Behandlungen sind noch nicht hinreichend identifiziert worden. Es sind auf molekularer Ebene gemeinsame Marker analysiert worden, um das Verständnis dieser Degenerationen zu vertiefen und gezieltere Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Schlussfolgerung Im Vergleich entspricht die zerebrale AD eher der retinalen AMD, die zerebrale allgemeine Demenz der allgemeinen Sehvermögenseinschränkung im Alter und die Optikusdegeneration der retrookulären kompressionsbedingten zerebralen Atrophie. Gemeinsame Aspekte sind vorhanden und werden diskutiert.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Ophthalmology

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