Wunschoperationen bei Jugendlichen am Beispiel der Mamma-Reduktionsplastik

Abstract

ZusammenfassungDie Kenntnis über medizinischen Möglichkeiten zur Optimierung des eigenen Körperbildes geht auch an Jugendlichen nicht spurlos vorüber. Auch wenn der überwältigende Anteil an Operationen bei Jugendlichen sich auf das Anlegen von Ohren konzentriert, werden doch rund 4 % aller Operationen an Jugendlichen an der Brust vorgenommen. Auch wenn die Menarche in den letzten Jahren kaum mehr verschoben wurde, scheint Adipositas auch für die Entwicklung der Brüste junger Mädchen eine Rolle zu spielen. Angesichts der schwierigen Erfassung des Reifegrades und der psychischen Belastbarkeit jugendlicher Patienten gerät der Plastische Chirurg leicht in ein besonderes Spannungsfeld zwischen dem Wunsch ein nachvollziehbares Leid lindern zu wollen, einen nachhaltig befriedigenden Behandlungserfolg zu erzielen und in weiten Teilen unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen zu genügen. In der Darstellung der Rechtsprechung und einschlägiger Gesetzgebung wird die besondere rechtliche Situation Jugendlicher dargestellt und Empfehlungen zur Überbrückung juristischer Unsicherheiten gegeben. Ziel der Indikationsstellung wird in diesen Fällen sein müssen, die Entscheidungsfindung auf möglichst breite Beine zu stellen und mögliche Einflussnahmen durch Dritte in besonderer Weise zu berücksichtigen um ein dauerhaft befriedigendes Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen.