Affiliation:
1. Fachklinikum Brandis, Abt. für Psychosomatik und Neurologie
2. Archiv für Leipziger Psychiatriegeschichte, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität
Leipzig
Abstract
ZusammenfassungEmil Kraepelin (1856–1926) gilt auch in Russland als bedeutender Psychiater. Hinzukommt, dass Kraepelin selbst im Russischen Reich tätig war
– und zwar in den Jahren 1886 bis 1891 in Dorpat, dem heutigen Tartu in Estland. Wir gingen der Frage nach, ob die Popularität auf genau
dieser Dorpater Zeit beruht. Es konnte gezeigt werden, dass – obwohl jene Jahre für das Schaffen Kraepelins von Bedeutung waren – sie nicht
wesentlich zu seiner Popularität in Russland beitrugen. Übersetzungen von Kraepelins Schriften ins Russische liegen erst aus dem Zeitraum
vor, in dem Kraepelin die Lehrstühle in Heidelberg bzw. in München innehatte. Zudem war es keinem seiner Dorpater Studenten und Doktoranden
vergönnt, eine Position zu erreichen, die es ihm ermöglicht hätte, zu einem einflussreichen Protagonisten Kraepelinscher Lehren zu
werden.Die Kraepelin-Rezeption war im Russischen Reich und in der Sowjetunion höchst uneinheitlich. Zeitweise wurden rückblickend seine Dorpater
experimentalpsychologischen Arbeiten gewürdigt – vor allem im Zusammenhang mit dem Aufstieg der Reflexologie in der russischen und vor allem
frühen sowjetischen Psychiatrie, später wurden vor allem Kraepelins Verdienste um die Klassifikation psychiatrischer Erkrankungen
herausgestellt.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Neurology,Neurology
Cited by
3 articles.
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