Affiliation:
1. Biostatistics & HTA, MSD Sharp und Dohme, Haar, Germany
2. Epidemiology, IMS Health, Frankfurt, Germany
3. Institut für Statistik, Ludwig-Maximilians-Universität München, Germany
4. Primary Care, MSD Sharp und Dohme, Haar, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Diese retrospektive Studie hat das Ziel, den Einfluss des Disease-Management-Programms (DMP) für Typ-2-Diabetes-mellitus-Patienten (T2DM) auf den HbA1c-Wert innerhalb Deutschlands zu messen.
Methoden Die Studie basiert auf retrospektiven Patientendaten aus dem Disease Analyzer Panel (IMS Health). Mittels 2:1 Propensity Score Matching wurde eine adäquate Kontrollgruppe gebildet. Nach dem Matching umfasste die Analyse 14 759 Patienten. Davon nahmen 5875 Patienten an einem DMP teil und 8884 erhielten die Regelversorgung. Auf Basis der gematchten Daten wurde der DMP-Effekt mittels unverbundenem t-Test geschätzt. Darüber hinaus erfolgte unter dem Gesichtspunkt der personalisierten Medizin die Betrachtung von Subgruppen.
Ergebnisse Die Senkung des HbA1c-Wertes in der DMP-Gruppe lag bei durchschnittlich 1,0 Prozentpunkten (Baseline HbA1c = 8,1 vs. HbA1c-Endwert = 7,1), wohingegen die RV-Gruppe den HbA1c-Wert im Mittel um 0,9 Prozentpunkte senken konnte (Baseline HbA1c = 8,1 vs. HbA1c-Endwert = 7,2). Somit konnte die DMP-Gruppe eine nur um 0,1 Prozentpunkte höhere Senkung des HbA1c-Wertes erreichen [95 %-KI: 0,04 – 0,16]. Deskriptiv zeigte sich zudem, dass Patienten aus der DMP-Gruppe durchschnittlich mehr Verordnungen und HbA1c-Messungen pro Jahr aufwiesen. In der Subgruppenanalyse konnten Gruppen von Patienten identifiziert werden, welche mehr von einem DMP profitieren als andere. So können junge Patienten oder Patienten in Behandlung bei einem Diabetologen den größten Nutzen aus einem DMP ziehen. Des Weiteren hat der Baseline-HbA1c-Wert einen Einfluss auf die Höhe des DMP-Effekts.
Folgerung T2DM-Patienten im DMP weisen zwar eine signifikant höhere Senkung des HbA1c-Wertes auf, jedoch ist fraglich, ob der Effekt als klinisch relevant anzusehen ist. Allerdings gibt es Gruppen von Patienten, welche mehr von einem DMP profitieren als andere. Um jedoch den Einfluss des DMPs und die Gründe für die vorhandenen Subgruppeneffekte besser zu verstehen, bedarf es weiterer Studien, welche in einem randomisierten kontrollierten Design durchgeführt werden sollten.
Subject
Endocrinology, Diabetes and Metabolism