Vorhofflimmern: Diagnostik und was ein Neurologe darüber wissen sollte.
-
Published:2017-10-16
Issue:02
Volume:49
Page:97-104
-
ISSN:1434-0275
-
Container-title:Klinische Neurophysiologie
-
language:de
-
Short-container-title:Klin Neurophysiol
Author:
Rizos Timolaos1,
Rasch Christina1,
Horstmann Solveig1
Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität Heidelberg, Heidelberg
Abstract
ZusammenfassungVorhofflimmern (VHF) ist ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfälle. Eine orale Antikoagulation kann das Auftreten von Schlaganfällen hocheffektiv verhindern, daher ist die Detektion von VHF besonders wichtig. Insbesondere paroxysmales VHF entgeht den üblichen diagnostischen Methoden häufig. Ein „Goldstandard“ zur VHF Detektion ist nach wie vor nicht etabliert. Grundsätzlich gilt: Je länger die EKG-Ableitung desto höher die zu erreichende Detektionsrate. Neben direkten Nachweisverfahren, existieren indirekte Verfahren wie die Analyse der Herzratenvariabilität und Modelle zur Vorhersage von VHF und zur Selektion von Patienten für erweiterte Detektionsmethoden. Diese sind allerdings bislang noch unzureichend untersucht und werden im Alltag kaum eingesetzt. Konnte VHF nach einem Schlaganfall bzw. einer TIA nachgewiesen werden, besteht eine Indikation für eine orale Antikoagulation. Im Falle positiver Studienergebnisse könnte das Indikationsspektrum einer oralen Antikoagulation in Zukunft auf Patienten mit „embolic stroke of undetermined source“ (ESUS) erweitert werden. Eine mögliche Alternative zur medikamentösen Schlaganfallprävention bei VHF stellt der interventionelle Vorhofohrverschluss dar.
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
Physiology (medical),Neurology (clinical)