Abklärung von Leberwerterhöhungen in der hausärztlichen Praxis – Versorgungsrealität in Deutschland

Author:

Jansky Michael1,Mattlinger Christina1,Nguyen-Tat Marc2,Galle Peter2,Lammert Frank3,Jäger Johannes4,Wangler Julian1

Affiliation:

1. Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Universitätsmedizin Mainz

2. I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz

3. Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum des Saarlandes

4. Zentrum Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Leberwerterhöhungen stellen in der Hausarztpraxis eine häufige Zufallsdiagnose dar. Bislang fehlt ein evidenzbasierter, strukturierter Diagnosealgorithmus zur Einordnung und Bewertung erhöhter Leberwerte, insbesondere im Hinblick auf die Früherkennung von Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Leberfibrose oder Leberzirrhose. Dementsprechend stellt der Umgang mit erhöhten Leberwerten, welche im Rahmen einer allgemeinen Blutuntersuchung auffallen, eine diagnostische Herausforderung dar, die stark vom jeweiligen Arzt abhängt. Methoden Mittels schriftlicher Befragung wurden zwischen März und Juni 2017 insgesamt 391 Hausärzte in Rheinland-Pfalz und im Saarland zum Vorgehen bei Leberwerterhöhungen befragt. Schwerpunkte waren Verhalten und Strategien bei der Abklärung (unklar) erhöhter Leberwerte sowie die Identifizierung von Herausforderungen und Fortbildungsinteressen. Neben der deskriptiven Analyse kam eine Faktorenanalyse zum Einsatz. Ergebnisse Die nicht-anlassbezogene Bestimmung von Leberwerten wie γ-GT, AST und ALT wird in der hausärztlichen Praxis häufig durchgeführt. Für die bestimmten leberassoziierten Laborwerte zeigen sich stark unterschiedliche Cluster. Im Fall erhöhter Leberwerte präferiert eine Mehrheit der Hausärzte grundsätzlich ein kontrolliertes Zuwarten (58 %). In Ermangelung eines feststehenden Behandlungspfads treten im Praxisalltag Herausforderungen auf, die sich auf das kontrollierte Zuwarten, die Zusammenarbeit mit gastroenterologischen Fachärzten sowie die Orientierung an vorgegebenen Laborwertportfolios beziehen. Schlussfolgerung Neben der Einführung eines evidenzbasierten Algorithmus ist über eine Optimierung im Informationsfluss zwischen Haus- und Fachärzten nachzudenken. Der Ausbau von themenbezogenen Schulungs- und Fortbildungsformaten für Hausärzte wäre begrüßenswert.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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