Affiliation:
1. Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Essen (AöR), Essen
Abstract
ZusammenfassungBei der Lebendnierenspende hat man die Chance, das immunologische Risiko vor Transplantation sehr detailliert zu testen. Neben der Bestimmung der humanen Leukozytenantigene (HLA) ist die Suche nach HLA-Antikörpern und die Verträglichkeitsprobe (Crossmatch) zwingend erforderlich, wobei in Deutschland derzeit als Standard die komplementvermittelte Zytotoxizität gemessen wird (CDC-Crossmatch). Es geht darum, herauszufinden, ob der Empfänger präformierte spenderspezifische Antikörper hat, die eine Transplantatabstoßung auslösen können. Im Ausland, beispielsweise in Großbritannien, ist dagegen das durchflusszytometrische Crossmatch inzwischen als Standardverfahren etabliert. Dieses wurde bereits 1983 beschrieben und ist sensitiver als das CDC-Crossmatch. Es gibt inzwischen umfangreiche Studien, die zeigen, dass ein positives durchflusszytometrisches Crossmatch ein erhöhtes Risiko für antikörpervermittelte Abstoßungen anzeigt. Dies konnte in unserer Kohorte bestätigt werden, in der ein positives durchflusszytometrisches Crossmatch für die T-Zellen ein 10,1-fach und für die B-Zellen ein 3,2-fach erhöhtes Risiko anzeigt.